Wolfsburg/Hannover.
In den letzten Wochen war im Zusammenhang mit VW auch immer von Stellenabbau die Rede. Angestoßen hatte das eine Aussage von Herbert Diess. Auch wenn der Konzernchef diese Aussage abgeschwächt hat, bleibt bei manch einem Mitarbeiter noch die Sorge.
Bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover geht offenbar die Angst um. Vor allem ältere VW-Mitarbeiter sollen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen.
VW Nutzfahrzeuge: Angst in der Belegschaft
Einer von ihnen sagte der „Neuen Presse“, dass viele langjährige VW-Angestellte, die über 50 Jahre alt sind, mit einer „Welle der Abfindung“ rechnen – trotz Standortsicherung bis 2029. Denn: Jobgarantie ohne Arbeit? Schwierig!
+++ VW will alle Mitarbeiter boostern – aber es gibt einen Haken +++
„Die Motivation ist im Keller, die Stimmung ist mies.“ VW hänge den Standort Hannover ab – der letzte T6 soll in drei Jahren vom Band laufen. Ob ein Auftrag von Porsche kommt? Ungewiss. Offenbar will die VW-Tochter ihr Premium-Elektro-SUV lieber selbst bauen. In Leipzig.
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Das VW Werk Hannover
- existiert seit 1956
- ist berühmt für seine Transporter
- bietet 14.200 Mitarbeitern einen Job
- hat eine bekannte Gießerei
- soll ab 2022 den ID.Buzz bauen
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Hat VW den Standort Hannover vernachlässigt?
Für die Belegschaft in Hannover sei es auch schlimm, dass VW IT- und Montage-Aufträge fremd vergebe, weil das interne Know-How fehle. Der Vorwurf des VW-Mitarbeiters: Der Konzern habe seine VWN-Angestellten technisch zu wenig geschult.
Anders sei das bei den Wolfsburger Kollegen gelaufen „Die wenden Begriffe an, die wir hier in Hannover oft gar nicht kennen“, so der Mitarbeiter zur „Neuen Presse“. Einige Kollegen seien auch schon nach Wolfsburg gewechselt.
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Wobei er die Umstrukturierung von VW und VWN prinzipiell gut finde – wenngleich sich alles nicht so schnell umsetzen lasse: „Viele wollen in der wohligen Decke bleiben.“
VWN-Mitarbeiter hoffen auf ID.Buzz-Boom
Die Mitarbeiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge hoffen umso mehr auf den ID Buzz. Der vollelektrische Bulli soll ab kommendem Jahr in Stöcken gebaut werden. Aber alle wüssten auch: „Wenn der nicht läuft, wird es schwer für Hannover.“
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Auch ein VWN-Sprecher verwies gegenüber der „Neuen Presse“ auf die großen Elektro-Pläne für das Werk in Stöcken – und die Standortvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2029 explizit ausschließe. Ähnliche Töne kommen aus dem Betriebsrat. Durch den Vertrag habe man „Sicherheit im Werk Hannover.“ (red)
Gute Nachrichten gibt es indes aus dem Wolfsburger Stammwerk. Dort wird die Produktion zumindest an manchen Tagen wieder mehr angezogen. Mehr liest du hier >>>