Hat sich hier Schreckliches abgespielt? In der Nähe von Wunstorf (Region Hannover) hat die Polizei am Mittwochmorgen (25. Januar) ein Waldgebiet durchkämmt. Gesucht wurde nach einem 14-jährigen Jungen.
Die Beamten befürchten, dass der Jugendliche Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein konnte. Ein Junge im gleichen Alter gab an, den 14-Jährigen getötet zu haben. Am frühen Mittwochnachmittag gab es dann schreckliche Gewissheit. Der 14-Jährige ist tot. Seine Leiche wurde in Blumenau gefunden.
Region Hannover: Suche nach Jungen (14)
Die Vermisstenmeldung war nach Angaben eines Polizeisprechers bereits am Dienstag (24. Januar) um 18.45 Uhr eingegangen. Daraufhin rückte die Polizei mit einem Großaufgebot aus. Bei dem Jungen handelt es sich demnach um einen Jugendlichen aus Wunstorf.
Die Beamten befürchten, dass ein Tötungsdelikt vorliegt. Ermittelt wird gegen ein ebenfalls 14-jährigen Jungen, der gegenüber der Polizei entsprechende Hinweise gegeben haben soll. Er sei zunächst in Gewahrsam genommen worden und werde befragt, hieß es.
Leichenfund in der Region Hannover
Nach den Hinweisen des anderen Jungen in der Nacht habe man die Suchmaßnahmen intensiviert. Das Waldstück wurde von weit mehr als 100 Einsatzkräfte durchkämmt, es liegt in der Nähe eines Gewerbegebiets. Im Süden grenzt es an den Mittellandkanal. Wegen der Suche wurde auch die Bahnstrecke Hannover – Wunstorf zeitweise gesperrt. Die Deutsche Bahn twitterte, dass bei mehreren Regionalbahnen Verspätungen und Teilausfälle möglich seien.
Am frühen Mittwochnachmittag dann die Schock-Nachricht. Die Leiche des 14-Jährigen wurde gefunden. Der Körper lag nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft im Bereich eines Brachgeländes in Blumenau. Der 14-jährige Tatverdächtige wurde wegen eines dringenden Tatverdachts vorläufig festgenommen.
Tötung aus der Region Hannover sorgt bei Anwohner für Entsetzen
In der Kleinstadt in der Nähe des Steinhuder Meeres war das Verbrechen schnell Gesprächsthema. „Wir haben es im Internet gelesen und haben gestern Abend auch mitgekriegt, wie der Suchhubschrauber losflog“, sagte eine ältere Frau vor einem Supermarkt in Wunstorf. „Es ist ganz furchtbar.“ Sie habe großes Mitgefühl mit den Angehörigen des Opfers und auch des mutmaßlichen Täters. „Das stelle ich mir ganz fürchterlich vor, da kriege ich direkt eine Gänsehaut. Ich habe immer gedacht, sowas passiert doch nicht bei uns in Wunstorf“, sagte die Frau, die ihren Namen nicht in den Medien lesen wollte.
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Eine andere Frau vor dem Supermarkt stellte sich die Frage, ob Gewalt unter Jugendlichen mehr geworden sei. „Klar gibt es mal Schlägereien, aber wenn hier jetzt auch noch Leute umgebracht werden, ist das ja noch mal eine andere Nummer“, sagte sie. Einer Schülerin auf der Straße war der Schock über die Nachricht anzusehen. Sie sagte: „Wir haben es in den Nachrichten gehört, sonst wissen wir noch nichts darüber. Das fühlt sich schon komisch an.“
Tötung in der Region Hannover – Tat-Motiv noch völlig unklar
Gegenüber den Polizisten gab er an, ein Freund des verstorbenen Jungen zu sein. Nach ersten Erkenntnissen des Zentralen Kriminaldienstes hatten sich beide Jugendliche am Dienstag getroffen. Der verstorbene 14-Jährige kehrte aber nicht wieder zurück nach Hause. Sein Freund gab an, ihn getötet und versteckt zu haben. Welches Motiv er dabei gehabt haben könnte, ist noch vollkommen unklar.
Weil es sich um einen sehr jungen Tatverdächtigen handle, müssten dessen schutzwürdige Interessen beachtet werden, sagte ein Polizeisprecher. So könne er unter anderem nur im Beisein seiner Eltern befragt werden. Tötungsdelikte mit sehr jungen Tatverdächtigen kommen Kriminologen zufolge nicht häufig vor. In Braunschweig steht jedoch seit Ende Dezember ein ebenfalls 14-Jähriger vor Gericht. Er soll gemeinsam mit einem zur Tatzeit 13-jährigen Mitschüler ein 15 Jahre altes Mädchen aus Salzgitter heimtückisch ermordet haben. (bp, jko, dpa)