Seit 45 Jahren rollen die Bowling-Kugeln in der Wallstraße über die Bahnen. Der ein oder andere Braunschweiger hat hier am Wochenende schon einmal einen Strike feiern können.
Doch im Februar dann die Hiobsbotschaft: Der Braunschweiger Kultladen soll im Juni dieses Jahres schließen, der Vermieter hat den Betreibern gekündigt. Nadine und Rolf Ohlendorf waren fassungslos, bangten um ihre Existenz. Kunden waren entsetzt. Doch jetzt könnte sich das Blatt wenden, wie Tochter Nadine Ohlendorf im News38-Gespräch erklärt.
Braunschweiger Bowling-Center nach 45 Jahren gekündigt
Im Februar 2023 flatterte die Kündigung ins Haus, wie das Betreiber-Duo aus Tochter und Vater vor wenigen Wochen im Gespräch mit News38 erzählte (hier mehr lesen). Eröffnet hatte Vater Rolf Ohlendorf das Bowling-Center 1978. Eine Insolvenz, Drogenabhängige im dazugehörigen Parkhaus, eine undichte Decke auf der Bowling-Bahn – die Ohlendorfs machten über die Jahrzehnte so einiges mit.
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Viel Herzblut steckten die beiden in ihr Geschäft: Das Parkhaus wurde saniert, das Bowling-Center modernisiert. Weil die Halle von Grund auf entkernt und repariert werden sollte, kündigte Vermieter Contipark den Betreibern. Gespräche führten zu nichts, obwohl es „so gut wie noch nie“ im Bowling-Center läuft. Gäste wollten auf ihre Kult-Bowling-Bahn nicht verzichten: Dutzende beteiligten sich an einer Unterschriftenaktion.
Vom Vermieter selbst hieß es auf Nachfrage von News38: „Wir haben mit dem Eigentümer des City-Bowlingcenters in zahlreichen Gesprächen über viele Jahre hinweg immer wieder nach einer gemeinsamen Basis für eine langfristige Zusammenarbeit gesucht, diese aber nie finden können.“ Doch offenbar kamen sich Vermieter und Betreiber jetzt doch entgegen.
Braunschweiger Bohling-Bahn doch nicht vor dem Aus?
Dass sich Nadine und Rolf Ohlendorf an die Medien gewandt hatten, war offenbar der richtige Schritt. News38 fragte bei dem Betreiber-Duo an und man sagte uns: „Durch die Artikel sind wir wieder im Rennen“, erklärt Nadine Ohlendorf im Gespräch. Contipark sei nach dem Medien-Trubel auf die beiden zugegangen. „Bis zum 15. April müssen wir jetzt einen Businessplan erstellen und den dann beim Vermieter vorlegen.“
Danach entscheide sich, ob die Kugeln für weitere sechs Monate über die Bahnen rollen dürfen. „Da sind wir beide optimistisch“, so Nadine Ohlendorf weiter. Erst dann soll über ein langfristiges Bleiben entschieden werden. Doch eine Sache bereitet den beiden Betreibern trotzdem Bauchschmerzen: „Die Angst ist schon da, dass der Vermieter doch wieder absagt.“
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Das Worst-Case-Szenario will sich Nadine Ohlendorf noch gar nicht ausmalen: „Das wäre ein Schlag in die Fresse.“ Man schwebe aktuell irgendwie immer noch in der Luft. Doch die Hoffnung ist wieder da, dass die Ohlendorfs ihre Existenz doch nicht verlieren.