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Braunschweig: Flohmarkt-Frust! „Abzocke finde ich das“

Die Braunschweiger Flohmarktsaison beginnt! Auf vielen davon muss aber schon am Eingang in die Tasche gegriffen werden.

Person auf dem Trödelmarkt am Johannstädter Elbufer
© imago images/Sylvio Dittrich

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Die Flohmarktsaison beginnt! Die ersten Flohmärkte in Braunschweig haben bereits stattgefunden. Auf vielen davon muss ein kleiner Eintritt gezahlt werden.

Einige hält das von einem Besuch ab. Braunschweiger Flohmarkt-Betreiber erklären, warum die Eintrittspreise nötig seien.

Braunschweiger Veranstalter über Eintritt auf Flohmärkten

Nicht nur in Braunschweig, sondern auch auf Flohmärkten in anderen Städten, verlangen Veranstalter Eintritt. Meist sind das nur wenige Euro. Bei manchen Flohmärkten gibt es sogar gar keinen Eintritt. Doch trotzdem sind einige Veranstalter darauf angewiesen, Geld von den Besuchern zu verlangen. Denn sonst würden diese Summen an anderen Ecken fehlen.

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Frank Henkel von der M.O.V.E. Messeorganisations und Veranstaltungsgesellschaft organisiert in Braunschweig die Flohmärkte auf dem Ikea Gelände in der Hansestraße, am Globus-Markt in Rüningen und auf dem Metro-Gelände. Bei jedem der Märkte zahlen Erwachsene einen Euro Eintritt. Kinder haben kostenlosen Zugang. Er hält den Eintritt für die Flohmärkte für nötig. „Den Eintritt zurückzunehmen, wäre keine gute Idee“, sagt er im Gespräch mit News38. Auch auf den Flohmärkten vom AHP Veranstaltungsservice, der den Harz und Heide Flohmarkt und den Flohmarkt auf dem Schützenplatz organisiert, sehen die Eintrittsgelder gleich aus. Die Gründe dafür sind bei beiden Veranstaltern ähnlich.

„Preissteigerungen von bis zu 100%“

Vor der Corona-Pandemie wurde noch kein Eintritt auf den Flohmärkten verlangt. Erst während der Pandemie wurde er auf den Braunschweiger Flohmärkten der beiden Veranstalter eingeführt. Gründe dafür waren, wie bei vielen anderen Veranstaltungen auch, die gestiegenen Kosten für Personal, Werbung und Miete. „Von „A“ wie Abfallbeseitigung über Energiekosten, Löhne, Verbrauchsmaterialien und so weiter bis „Z“ wie Zeitungswerbung waren Preissteigerungen von bis zu 100% zu verzeichnen“, erklärt Andreas Hürtler vom AHP Veranstaltungsservice. Irgendwo müsse das Geld dafür herkommen, erklärt auch Frank Henkel. Würden man die Eintrittspreise wieder zurücknehmen, würde sich das besonders bei den Ausstellern bemerkbar machen.


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Auf die müssten die Kosten dann nämlich teilweise umgelegt werden. Das wollen die Veranstalter vermeiden. „Wir möchten die Preise, die Aussteller auf Flohmärkten zahlen, nicht unbedingt noch weiter anheben“, sagt Frank Henkel. Ähnlich sieht es auch beim AHP Veranstaltungsservice aus. „Das Niveau der Standgelder wollen wir nicht nach oben anpassen, um die Attraktivität der Veranstaltungen nicht zu mindern“, heißt es. Der Veranstalter habe geprüft, ob auf die Eintrittsgelder verzichtet werden kann und habe sich bewusst dagegen entschieden.

Besuchszahlen trotz Eintritt gestiegen

Mit einem Euro liege der Betrag für den Eintritt „im Bereich des erträglichen“, findet Frank Henkel. Doch das sehen nicht alle so. „Abzocke finde ich das“, schreibt ein Nutzer in einer öffentlichen Facebook-Gruppe zu den Preisen. Ähnliche Beschwerden habe auch Frank Henkel bereits erhalten. Besonders kurz nach der Einführung des Eintritts sei das der Fall gewesen, erklärt er. Mittlerweile bekomme er nur noch selten Kritik für die Eintrittspreise. Andreas Hürtler erzählt, dass viele bereit sind, den Preis zu zahlen. „Meine persönliche Wahrnehmung vor Ort ist, dass 95% der Besucher*innen dafür auch Verständnis haben“, sagt er.

Doch die Eintrittspreise hält Frank Henkel nicht nur für sinnvoll, um Aussteller nicht weiter zu belasten. Dem Team ist in den letzten Jahren noch etwas ganz anderes aufgefallen. „Seit der Eintritt eingeführt wurde, haben wir Jahr für Jahr eine deutliche Steigerung der Besucher“, erzählt Frank Henkel. Fraglich ist natürlich, ob das wirklich an den eingeführten Eintrittspreisen oder an etwas anderem liegt. Doch auch das Klima auf den Flohmärkten sei angenehmer geworden, erzählt Frank Henkel weiter. „Für uns gibt es keine Pläne, diesen Eintritt wieder zurückzunehmen“, macht er deshalb deutlich. „Auf das Eintrittsgeld können wir auch zukünftig nicht verzichten“, sagt auch Andreas Hürtler.