Um es knapp zusammenzufassen: Der neue Bußgeldkatalog knallt – und das bei so ziemlich allen Kommunen in Niedersachsen. Fast überall spülten die Verkehrssünder im letzten Jahr deutlich mehr Geld in die Kassen als in den Jahren zuvor – auch in Braunschweig und Salzgitter.
In der Region38 haben sich die Einnahmen durch Verkehrsverstößen zum Teil sogar verdoppelt. Woran das liegt und wie viel Geld Braunschweig, Salzgitter & Co. im letzten Jahr an Tempo- und Parksündern verdient haben, erfährst du hier.
Braunschweig verdient mehr an Verkehrssündern
Die Tendenz ist eindeutig: In einer Umfrage der Deutschen Presseagentur unter Städten und Landkreisen in ganz Niedersachsen gaben etwa 35 Kommunen an, im letzten Jahr mehr an Verkehrssündern verdient zu haben. Es gab nur eine einzige Ausnahme: Der Kreis Schaumburg. Am meisten sorgten dabei die Temposünder in den Kommunen für klingelnde Kassen. Aber auch Strafzettel für Falschparker machten einen großen Teil der Einnahmen aus.
In Braunschweig lag der Löwenanteil in den Parkverstößen. Hier nahm die Stadt im letzten Jahr nach eigenen Angaben etwa 3,0 Millionen Euro ein. Etwa 2,7 Millionen kamen durch Tempo-Verstöße oder andere Sünden im fließenden Verkehr (zum Beispiel fehlender Gurt). Macht in der Summe 5,7 Millionen Euro – deutlich mehr als noch 2021, als die Löwenstadt etwa 4,0 Millionen Euro an Verkehrssündern verdiente.
Braunschweig: „Auftrag zur Verkehrssicherheit“
Die Stadt weist darauf hin: Das Ziel der Kontrollen sei es nicht, Geld zu verdienen. Vielmehr soll es um einen „öffentlichen Auftrag zu Verkehrssicherheit“ gehen. Dass im letzten Jahr so viel mehr Geld durch Verkehrssünder in die Kassen gespült wurde, erklärt sich die Stadt hauptsächlich durch den neuen Bußgeld-Katalog.
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In Salzgitter macht sich der offenbar noch viel deutlicher bemerkbar. Hier wurden im letzten Jahr 4,3 Millionen mit Verkehrsverstößen eingenommen. 2021 waren es noch weniger als die Hälfte. Aber die Stadt betont auch gleich: Dieses Plus liegt nicht allein am neuen Bußgeldkatalog. Ende 2021 sei zum Beispiel eine weitere stationäre Überwachungsanlage in Betrieb gegangen. (bp, dpa)