In Braunschweig gibt es Pizza-Frust! Auf Facebook beschweren sich einige Kunden über die neuen Preise der so beliebten Pizza.
Die Betreiber des Braunschweiger Kult-Ladens nehmen Stellung.
Braunschweig: „Sorry, da bin ich raus“
Konkret geht’s um eine Pizzeria in Braunschweig, die schon längst Kultstatus erreicht hat: „Stresa“ am Bohlweg. Deswegen sorgten die höheren Preise hier auch für Diskussionen. Zum Beispiel bei Facebook. Die Meinungen sind geteilt.
Von 3,50 Euro ist der Preis einer Stresa-Pizza auf vier Euro angestiegen. Einige verstehen das nicht. „Habe mich neulich auch erschrocken, als ich für die Stresa-Pizza vier Euro bezahlt habe. Fazit: Danke, aber das war es dann für mich, was die Stresa-Pizza angeht. Tradition hin oder her“, kommentierte ein Nutzer. Jemand anderes schreibt: „Vier Euronen sind echt schon krass für so eine kleine Blech-Pizza (auch wenn sie Kult ist). Sorry, da bin ich raus“.
Braunschweig: Alles teurer geworden
Die Preis-Erhöhung aber kommt nicht von ungefähr und hat laut dem Braunschweiger Betreiber und Koch Reinhold Beier gute Gründe. „Siebeneinhalb Jahre haben wir den gleichen Preis gehabt. Auch vor Corona schon. Es kommen jetzt auch noch mehr Steuern dazu und generell ist alles teurer geworden. Es ging nicht mehr mit 3,50 Euro. Ich musste das machen“, sagte er zu News38.
„Waren-Einkäufe kommen dann auch noch dazu. Für Käse und Mehl zum Beispiel zahle ich mittlerweile den doppelten Preis. Ich habe das alles noch mal durchgerechnet und bin dem Ergebnis gekommen, dass ich auf vier Euro erhöhen muss. Sonst würde ich umsonst arbeiten und nichts mehr verdienen“. Außerdem seien „50 Cent nicht die Welt“. Seine Frau und Mitbetreiberin im „Stresa“, Simona Beier, fügt hinzu: „Jeder zu Hause merkt die steigende Preise ja auch. Das ist fast das gleiche“.
Braunschweig: Nicht nur Pizza teurer
Auch andere Angebote sind teurer geworden, beispielsweise der Kaffee: „Der kostet jetzt zwei Euro, anstatt 1,80 Euro“. Kaltgetränke seien nicht teurer geworden. Die steigenden Preise änderten jedoch nicht viel an der Treue der Kunden, sagen die Beiers.
Die Pizza weckt Erinnerungen, berichtet eine Kundin in den Kommentaren bei Facebook: „So lange sie so schmeckt wie in den 80ern, ist es mir egal wie teuer sie ist. Es ist jedes Mal eine Zeitreise, die mich an eine tolle Zeit erinnert“.
Kunden bleiben Braunschweiger Lokal treu
„Klar gibt es beim Preis irgendwann eine Grenze, wo man sich das nicht mehr leisten kann und will. Aber die Qualität ist noch immer die gleiche wie zu Teenager-Zeiten. Bin damit groß geworden und meine Kinder auch. Da geht Qualität über Quantität“, schreibt eine andere Userin. Auch im Restaurant sei das Feedback fast durchweg positiv, sagen die Beiers.
Reinhold und Simone Beier kennen ihre Kunden gut. Als Simone zum Interview in die Pizzeria kommt, grüßt sie jeden anwesenden Stammkunden mit Namen. „Wir haben bis zu 70 Prozent Stammkunden. Für die Gastronomie ist das eine sehr hohe Quote und die Stammgäste haben sich nicht beschwert. Dann brauche ich mir keine Gedanken darüber zu machen. Das ging so nicht mehr, mit den Preisen“. Seit vergangenem November gelten die neuen Preise – seitdem hätten sich nur fünf oder sechs Kunden beschwert.
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Reinhold Beier übernahm das Lokal, nachdem er zehn Jahre dort als Koch gearbeitet und Aufgaben in der Geschäftsführung übernommen hatte. Er habe beim Gründer Andreas de Gaudenzi angefangen, der in den 1970ern aus dem italienischen Örtchen Stresa nach Deutschland kam. Als Band-Arbeiter habe er bei VW gearbeitet, erzählt er. Aber nach drei Monaten habe er gemerkt, dass das nichts für ihn ist. Dann habe er das „Stresa“ am Bohlweg aufgemacht. So entstand das Restaurant. Jetzt ist es Kult – und gehört zum Bohlweg wie kein anderes Restaurant.