Millionen-Strafe für eine VW-Tochter und andere deutsche Autobauer!
Südkorea bittet Audi ordentlich zur Kasse. Noch härter als die VW-Tochter trifft es aber BMW und Mercedes. Der Grund: Kartellabsprachen im Zusammenhang mit Abgasreinigungsanlagen. Auch Volkswagen wird angeprangert, kommt aber ohne Strafe davon.
VW: Audi & Co. zu Strafen verdonnert
Südkoreas Wettbewerbsbehörde wirft VW-Tochter Audi und den anderen Autobauern vor, Software zu verwenden, die die Abgas-Reinigung an den Fahrzeugen über eine bestimmte Distanz ausschaltet. Zudem hätten sich die Unternehmen abgesprochen, erklärte die Kommission für fairen Handel (FTC) am Donnerstag (9. Februar). Die Behörde wies die Hersteller an, korrigierende Maßnahmen zu ergreifen.
VW-Tochter Audi ist nicht allein
Audi kommt dabei noch mit einem einigermaßen blauen Auge davon. Die VW-Tochter soll „nur“ 5,9 Milliarden Won Strafe zahlen – das sind rund 4,4 Millionen Euro. Die Mercedes-Benz Group soll den Angaben zufolge umgerechnet 15,3 Millionen Euro blechen, BMW 11,6 Millionen Euro. Volkswagen brauche keine Strafe zahlen, da die betroffenen Modelle nicht in Südkorea verkauft worden seien.
Durch ihr Verhalten verzerrten die Hersteller den Wettbewerb und behinderten die Entwicklung neuer Dieselautos mit fortschrittlicheren Technologien, so die Kommission. In dem Fall geht es um den Verbrauch von wässriger Harnstofflösung, die Fahrer von Dieselfahrzeugen mit einem SCR-Katalysator zusätzlich zum Treibstoff regelmäßig tanken müssen. SCR, oder selektive katalytische Reduktion, steht für eine Technologie für die Abgas-Kontrolle.
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Mercedes-Benz Korea wies laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap die Vorwürfe der Manipulation von Emissions-Daten zurück. Mit dem gleichen Fall habe sich auch die Europäische Kommission beschäftigt. Die Kommission habe jedoch keine Strafen beschlossen, weil das Unternehmen einen entsprechenden Bericht freiwillig übermittelt habe. (ck mit dpa)