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VW-Krise: Kampf um jeden Arbeitsplatz beginnt – inklusive „Folterwerkzeug“

Die VW-Mitarbeiter werden unruhig. Wann haben sie Gewissheit, ob und wie es für sie weitergeht? Es dürfte ein harter Kampf werden-

Die VW-Mitarbeiter protestieren gegen die Sparpläne des Konzerns.
© picture alliance/dpa/dpa Pool

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

Die Betriebsräte bei VW bringen sich in Stellung.

In den kommenden Gesprächen und Verhandlungen wollen sie mit harten Bandagen für jeden einzelnen Job bei VW kämpfen. Standortübergreifend.

VW: Vertrauen gebrochen

Entsprechende Töne kamen am Mittwoch (11. September) aus dem E-Werk Emden. Im Sparstreit bei VW sollten beide Seiten möglichst schnell zusammenkommen, sagte der stellvertretende Emder Betriebsratsvorsitzende, Herbert de Vries. Durch das Aufkündigen der seit 30 Jahren geltenden Job-Garantie sei Vertrauen gebrochen worden.

Es müsse jetzt darum gehen, die Situation zu beruhigen und den VW-Mitarbeitern Ängste zu nehmen. „Die Belegschaft hat nichts falsch gemacht. Der Vorstand hat in meinen Augen Fehleinschätzungen gemacht und die ein oder andere nicht optimale Entscheidung getroffen“, sagte de Vries. „Wir werden definitiv um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, sagte er weiter. Es sei unabhängig davon, ob diese Arbeitsplätze in Emden seien oder andernorts. 

VW: Schnelle Verhandlungen?

So hatte es auch schon Betriebsratschefin Daniela Cavallo am Dienstag angekündigt: „Wir werden alle Mittel nutzen, die wir haben, um dem Unternehmen deutlich, zu machen, dass das so mit uns nicht zu machen ist“, sagte sie. Welche Mittel das sein könnten, das ließ sich der Betriebsrat am Mittwoch auf News38-Nachfrage nicht entlocken: „Unsere Folterwerkzeuge legen wir nicht schon vor Beginn der Verhandlungen auf den Tisch. Nun müssen wir erstmal den Verhandlungsauftakt haben“, sagte ein Sprecher zu News38. Der Betriebsrat hatte am Dienstag gefordert, dass noch im September verhandelt wird. Auch von VW hieß es, schnell sein zu wollen.


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Der Konzern hatte zuletzt angekündigt, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen. Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche nicht mehr aus. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke VW seien nicht länger ausgeschlossen – eine echte Zäsur für die erfolgsverwöhnten Mitarbeiter, die sich an die Verlustängste erstmal gewöhnen müssen. (mit dpa)