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VW: Experte packt aus! Warum beim Bulli immer wieder der Motor versagt

Der VW-Bulli ist wohl DAS Kult-Auto. Doch das beliebte Modell hat auch offensichtliche Schwachstellen. Was dahinter steckt, liest du hier.

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© IMAGO / localpic

VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

Wer „VW“ hört, bringt mit dem Wolfsburger Autobauer vor allem zwei Modelle in Verbindung: den Golf und den Bulli.

Und vor allem der Bulli ist zur Sommer- und Campingzeit wieder extrem beliebt. Wusstest du, dass seit dem Start der Produktion im Jahr 1950 mehr als 13. Millionen Modelle des VW-Kult-Autos verkauft wurden? Doch der Bulli hat auch seine Schwächen. Immer wieder liest man von Motorschäden. Was ein Experte für Automotoren und VW selbst dazu sagen, liest du hier.

VW-Bulli hat offensichtlich Schwachstellen

Kaum ein Auto hat so einen Kult-Status wie der VW-Bulli. Dabei hat offensichtlich gerade dieses Modell eine Schwachstelle, über die sich nicht so einfach hinwegsehen lässt: der Motor. „Bei den beliebten Bullis gibt es leider immer wieder das Problem, dass der Motor schlapp macht. Bei ATM melden sich häufig Besitzer von T5- und T6-Modellen, die schon aus der Garantie raus sind und mit Motorschaden dastehen. Insbesondere die Modelle mit Bi-Turbo, mit 204 PS und dem Motorcode CXEB, sind oft betroffen“, erklärt Georg Barton. Er ist Geschäftsführer der ATM Tornau Motoren GmbH & Co. KG. Auch das sogenannte Downsizing spiele mit rein – also die Verkleinerung des Hubraums, wobei die Leistungen beibehalten werden sollen. Runter gebrochen: Hubraum wird durch Aufladung ersetzt. Dadurch liegt ein großes Augenmerk auf der Entwicklung der Turbolader.

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„Die Autos sind in ihrer Leistung extrem gesteigert, doch das gilt nicht zwangsläufig auch für die Materialien und Komponenten und vor allem den Motor“, fährt Georg Barton fort. Bei VWs T5 Bi-Turbo seien vor allem die Abgasrückführungsventile das Problem. Beim T6 wurde ab Umstellung auf Euro 6 der Öldruck der Pumpe zum Übeltäter. „Sie ist für die hohen Leistungen arg knapp konstruiert“, so Barton. Besonders schnelles Anfahren führe dann dazu, dass der Motor kurzzeitig trocken läuft – generell sei schnelles Fahren eine hohe Belastung für eben jenen Motor.

VW: „Motorschaden unausweichlich“

Nur in den seltensten Fällen lohnt es sich, einzelne Teile der Ölpumpe auszutauschen – ganz abgesehen von den hohen Kosten von bis zu 600 Euro. Zudem sei laut Barton bei den T6-Modellen der Jahre 2016 bis 2019 mit dem Motorcode CXEB der Ölabstreifring eine Schwachstelle. Das Material könne die Kombination hoher Temperaturen und Abgase nicht gut vertragen. „Kleinste Partikel lösen sich vom Ölabstreifring. Der Kolben läuft schief und liegt nicht mehr ordentlich an der Zylinderwand an. Öl dringt in den Verbrennungsraum. Es kommt zum Druck- und Leistungsabfall – langfristig ist dann der Motorschaden unausweichlich“, erklärt Barton.


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Doch was tun? „Mein Rat für Bulli-Liebhaber ist generell, nicht auf den Bi-Turbo zu gehen. Der normale 150-PS-Antrieb reicht bei diesem Liebhaberauto aus“, so Barton. Auch VW sind die Problemzonen seiner Bulli-Modelle bekannt, wie der Autobauer auf Nachfrage von News38 antwortet. Die Schadensrate liege bei dem Modell im Zusammenhang mit Ölverbräuchen (Motortyp CXEB) im niedrigen einstelligen Prozentbereich bekannt – bei 84.359 verkauften Bullis über die Modelljahre 2016 bis 2019. „Für betroffene Kunden steht beim Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner eine umfangreiche Kulanzregelung – abhängig vom Fahrzeugalter und Kilometerstand – zur Verfügung“, so ein Sprecher von VW. Zu den Aussagen von Georg Barton möchte sich das Unternehmen nicht äußern.