Wolfsburg.
Großer Jubel bei den Autofahrern! Seit Mittwoch (1. Juni) greift das Entlastungspaket der Bundesregierung. Das bedeutet: Sprit kostet jetzt bis zu 30 Cent weniger!
Man könnte fast meinen, dass sich auch VW darüber freut. Doch was sagt eigentlich Konzern-Chef Herbert Diess dazu: Profitiert VW vom Tankrabatt?
VW sieht Tankrabatt als „nicht so wichtig“
Klare Worte von Herbert Diess: „Ich glaube für die Autoindustrie ist es nicht so wichtig“, sagt der VW-Boss in einem Interview mit n-tv. Mit „es“ ist der Tankrabatt gemeint, der seit dem 1. Juni greift.
Er ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung. Ziel dahinter: Die finanziellen Auswirkungen aufgrund der gestiegenen Energiekosten für Mensch und Wirtschaft abzumildern. Deshalb kostet der Sprit im Juni, Juli und August bis zu 30 Cent weniger. „Aber ich finde trotzdem, dass es eine gute Maßnahme ist“, so Diess weiter.
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Das ist Herbert Diess:
- am 24.10.1958 in München geboren
- arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität München und promovierte auf dem Gebiet der Montageautomatisierung
- ab 1990 war er Leiter Planung und Instandhaltung des Robert Bosch Werks Treto in Spanien
- 1996 wechselte er zur BMW AG nach München und übernahm dort wieder eine Leitungsposition
- 2007 wurde er in den Vorstand der BMW AG berufen
- 2012 wurde er Entwicklungsvorstand der BMW AG
- 1. Juli 2015: Aufsichtsrat der Volkswagen AG bestellte Diess zum Mitglied des Konzernvorstands
- seit 13. April 2018 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft
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Seiner Meinung nach kann mithilfe des Tankrabatts eine Lohn-Preis-Spirale gebrochen werden. Diess erklärt, dass sie – aufgrund der Energiekostenerhöhung – für eine nachhaltige Inflation gesorgt hat. „Und da kann das schon eine Maßnahme sein, um diese Preisspirale zu brechen“, so der VW-Chef. „Von daher finde ich das gut.“
VW: So läuft die E-Offensive
Außerdem hat n-tv gleich nochmal nachgefragt, wie sich denn die Energiekosten und finanzielle Mehr-Belastung der Haushalte auf die Nachfrage der E-Offensive von VW auswirkt. Die Antwort erleichtert: „Elektro läuft“, berichtet Diess stolz. Weltweit sei VW gut aufgesetzt.
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Allerdings kritisiert er von selbst auch die langen Wartezeiten. Teilweise müssen Kunden bis ins nächste Jahr auf ihre E-Autos warten. Doch auch ohne die Corona-Pandemie, Chipkrise oder den Ukraine-Krieg könnte VW nicht mehr elektrische Flitzer verkaufen.
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„Wir sind im Plan“, verspricht Herbert Diess. Denn bis 2025 sollen 25 Prozent der verkauften Autos Stromer sein – auf dem chinesischen Markt hat das bereits geklappt. „Wir können auch gar nicht schneller, weil wir dafür natürlich die ganzen Infrastrukturen schaffen müssen.“
Dafür sollen bis 2030 die sechs Batteriefabriken stehen. Auch dem Ziel steht der VW-Boss positiv gegenüber. (mbe)