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VW: Anwohner gehen wegen Trinity-Werk auf die Barrikaden – „Wo leben die denn?“

VW: Anwohner gehen wegen Trinity-Werk auf die Barrikaden – „Wo leben die denn?“

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© IMAGO / Kirchner-Media

VW lässt Drohne fliegen: Hier entsteht das Trinity-Werk

Drohnenaufnahme des Baugebietes für die geplante Trinity-Fabrik

Warmenau. 

Als die Entscheidung für Warmenau gefallen ist, war die Freude bei der Stadt Wolfsburg groß. Kein Wunder, schließlich hat sie damit den Zuschlag für das neue VW-Werk bekommen. Nebenbuhler gab es einige in der Region. Wenig überraschend, denn das Trinity-Werk bedeutet vor allem wirtschaftliche Attraktivität für den Standort.

Nun soll es also in Warmenau gebaut werden. Die Planungen laufen auf Hochtouren. Doch es gibt auch Menschen, die nicht damit einverstanden sind. Sie wollen VW und Stadt nun gemeinsam überzeugen. Doch schon der erste Versuch zeigt: So leicht lassen sich die Anwohner in Warmenau nicht beschwichtigen.

VW: Anwohnerin stinksauer – „Sie machen Warmenau kaputt“

Knapp 500 Einwohner leben in Warmenau. Eine von ihnen ist Dorothea. Und sie ist mit dem Werk in Warmenau so gar nicht einverstanden. Ihrem Ärger hat sie beim „Dialog mit Diess“ in Wolfsburg Luft gemacht. Schließlich hatte sie dort die Möglichkeit, dem VW-Boss direkt ihr Leid zu klagen. Und sie fand deutliche Worte: „Sie machen Warmenau kaputt.“

Sie fühle sich „von allen Seiten eingekesselt“ in ihrem Haus. Durch das Gewerbegebiet Nord-Ost, durch das entstehende Trinity-Werk, durch das neue Gewerbegebiet Süd-Ost,… und in puncto Lärmschutz fehle es an allen Ecken. Egal, ob es um die A39, die VW-Teststrecke oder das Kraftwerk gehe. VW-Boss Herbert Diess hörte ihr aufmerksam zu und versuchte, die Wogen zu glätten.

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VW-Boss Herbert Diess versichert: Das muss oberste Priorität haben“

Er selbst habe sich ein Bild vor Ort gemacht. Warmenau sei eine schöne Siedlung, das stimmt. Und er räumt auch ein, dass es andere Standorte gab, wo das Werk nicht unmittelbare Nachbarschaft gehabt hätte. Doch schlussendlich müssten am Ende viele Interessen bei einer solchen Entscheidung berücksichtigt werden: Betriebsrat, Konzern, Stadt. „Man muss schauen, dass sie nicht zu kurz kommen“, räumte er aber ein.

Er habe sich von Anfang an erkundigt, wie es mit dem Lärmschutz und der baulichen Einbettung in Warmenau aussehe. „Das muss erste Priorität haben, das ist für mich ganz klar“, betonte Diess. Er versicherte ihr ebenfalls, dass alle Planer das berücksichtigen würden. Ganz zufrieden gab sie sich mit der Antwort jedoch nicht und lud Hebert Diess prompt dazu ein, in ihr Haus zu kommen und sich selbst ein Bild der Lage vor Ort zu machen. „Ja, ich komme mal vorbei“, sagte der 63-Jährige beim „Dialog mit Diess“ (hier kannst du dir das Gespräch nochmal anschauen).

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VW und Stadt Wolfsburg wollen Anwohnern Rede und Antwort stehen

Ob er Wort hält? Ungewiss. Wer allerdings am Dienstagabend vorbeigekommen ist, das sind Vertreter von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg. Sie hatten zu einer ersten Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus eingeladen – und der Abend hatte es in sich. Wie die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ berichtet, kippte die Stimmung vor Ort schnell. Existenzängste, Verlust der Lebensqualutät, Wertverlust des Eigenheims – die Anwohner haben viele Sorgen.

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Es habe viele Zwischenrufe geben. „Wie leben die denn?“ oder „Schwachsinn“ waren nur zwei davon. Eins sei an dem Abend schnell klar geworden: Das Misstrauen der Menschen sei groß. VW und Stadt betonten indes, dass die Planungen noch ganz am Anfang stünden und es auch noch Spielräume gebe. Ob das die Bürger überzeugt? Das wird wohl nur die Zeit zeigen. Und die nächsten Diskussionen. Es sind weitere Bürgersprechstunden geplant, für die du dich allerdings vorher anmelden musst. Hier findest du alle Termine >>> (abr)