Es sind bewegende Worte, die ein Mann aus Wolfsburg da findet…
Aber er spricht aus Erfahrung – die Erinnerungen des Wolfsburgers sollten wachrütteln.
Wolfsburger blickt zurück
Jens Schütz ist seit elf Jahren Pastor bei der Stadtmission in Wolfsburg. Im noch relativ jungen Podcast „Straßenphilosophen – Geschichten zwischen Parkbank und Markthalle“ erzählt er von seinen Erfahrungen mit obdachlos gewordenen und anderen Menschen, denen es alles andere als gut erging. Im Gespräch mit Jasmin Hinze und Sina Kusche vom „Carpe Diem“ in Wolfsburg findet er klare Worte.
Er wolle eine qualitativ hochwertige Arbeit leisten. „Und das beinhaltet halt auch, dass wir den Menschen auf all seinen Ebenen wahrnehmen – dabei geht es um mehr als um Nahrung und Obdach. Es geht auch ums Seelische. All das zusammen macht’s am Ende des Tages aus. Die Mischung.“
Viele Menschen hätten bemerkt, dass auch „mehr da“ sei. Vielleicht auch die Besucher des „Carpe Diem“ in Wolfsburg. „Diejenigen, die in ganz existenzielle Nöte geraten sind. Die sozusagen am Ende des Lebens angekommen sind. Also wirklich an einem Punkt gelandet, wo du sagst – ok, jetzt geht’s nicht weiter.“
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Das merke er auch in seiner Arbeit mit diesen Menschen: „Die meisten von ihnen haben schon mal eine Todes-Erfahrung gemacht. Den Tod kennen sie alle – den ‚Sensemann‘.“ Aber im Gegenüber sehe er noch Hoffnung in den Augen, sagt Jens. Und das wiederum mache ihm Hoffnung.
Tatsächlich könne er den ein oder anderen mit dem Glauben „betanken“. Die beiden Milieus miteinander zu verbinden, sei soziologisch sehr schwer – aber nicht unmöglich. Für ihn sei es wichtig, dass die Menschen, die auf der Straße so oft übersehen werden, wieder gesehen werden. Nicht nur in Wolfsburg.
Hören kannst du den Wolfsburger Podcast „Straßenphilosophen – Geschichten zwischen Parkbank und Markthalle“ HIER – oder bei Spotify und bei iTunes. Der zweite Teil des Gesprächs mit Jens kommt dann am 20. April.