Das ist ein ziemlicher Atom-Hammer, der da aus Salzgitter kommt!
Das umstrittene Atommüll-Endlager Schacht Konrad in Salzgitter verzögert sich noch einmal – um ein paar Jahre!
Salzgitter: Schacht Konrad kommt später
Der Plan für 2027 ist aus Sicht der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nicht mehr zu erreichen. Darüber informierte die BGE-Geschäftsführung nach dpa-Informationen am Montag den Aufsichtsrat. In einer Neubewertung der restlichen Bautätigkeit komme die Gesellschaft zu der Einschätzung, dass die Arbeiten um etwa zwei Jahre im Verzug sind, heißt es in Unterlagen, die der dpa in Braunschweig vorliegen.
Das frühere Eisenerz-Bergwerk wird gerade zu einem Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll umgebaut. Bei der SchachtAnlage handelt es sich um das erste nach dem Atomgesetz genehmigte Endlager in Deutschland. Schon im Frühjahr 2018 hatten das Bundesumweltministerium und die BGE mit Sitz in Peine bekanntgegeben, dass das Endlager knapp fünf Jahre später fertig werde als geplant. Seitdem war 2027 als Termin anvisiert. Bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle sollen eingelagert werden.
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Salzgitter: BGE unter Druck!
Die erneute Verzögerung hat mehrere Gründe. Die BGE habe etwa die Aufgabe unterschätzt, aktualisierte Sicherheitsanforderungen im kerntechnischen Regelwerk gegen Erdbeben in die Planungen aller Bauwerke umzusetzen. Bei atomrechtlichen Zustimmungsverfahren habe sich zudem gezeigt, dass angenommene Verfahrensdauern in der Praxis nicht umsetzbar seien. Auch die Neugestaltung von Verträgen dauerte länger als von der BGE erwartet.
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Im Mai 2021 haben die Umweltverbände BUND und Nabu einen Antrag auf Rücknahme oder Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses für das Endlager gestellt. Hinter diesem Antrag, der eine grundlegende Neubewertung des Projekts nach den heutigen sicherheitstechnischen Anforderungen und den unverzüglichen Baustopp fordert, steht ein Bündnis mit der Stadt Salzgitter und etwa dem Landesbauernverband. (dpa/red)