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Esprit in Niedersachsen vor dem Aus – Mitarbeiter stinksauer! „Ein letztes Mal hängengelassen“

Auch die Esprit-Filialen in Niedersachsen müssen weichen. Vor allem die Mitarbeiter trifft das hart. Sie sind stinksauer!

Esprit Filiale Braunschweig Schloss
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Von Fast-Fashion zu Fair-Fashion

Jedes Jahr werden über 5 Millionen Tonnen Kleidung in den Müll – und das allein in Deutschland. Mode geht auch Nachhaltiger: Wie, zeigt das Video.

Esprit-Filialen in Niedersachsen müssen schließen. Damit ist das Bundesland nicht allein. Bald wird man in den Fußgängerzonen in ganz Deutschland keine Esprit-Filialen mehr sehen können.

Auch die Mitarbeiter der Modekette trifft das hart. Lange mussten sie zittern, ob ihre Jobs wirklich auf der Kippe stehen. Das wird nun kritisiert.

Esprit in Niedersachsen: Filialen machen dicht

Schon im Mai meldete die Modekette Esprit Insolvenz an. Vergangenen Freitag (9. Juli) wurde dann bekanntgegeben, dass der Betrieb in allen 56 deutschen Filialen sowie die Konzernzentrale in Ratingen zum Jahresende eingestellt wird. Jetzt steht fest, was man schon monatelang geahnt hat: Etwa 1300 Menschen werden bei Esprit ihren Job verlieren.

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Als Marke soll Esprit weiterhin bestehen bleiben, teilte das Unternehmen bereits mit. Doch die Filialen in den Innenstädten müssen weichen. So auch die Esprit-Filiale im Braunschweiger Schloss. Die Gewerkschaft Verdi bemängelt, Esprit habe die letzten Jahre nicht genutzt, um ein neues und überlebensfähiges Konzept zu gestalten. Man habe sich „sehenden Auges dazu entschieden, zwar die Marke zu retten, nicht aber die zahlreichen Jobs“, kritisiert Verdi Süd-Ost-Niedersachsen.

Verdi kritisiert Vorgehen der Modekette

„Es bleiben all die Kolleginnen und Kollegen auf der Strecke, die seit Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet haben und dafür sorgten, dass das Unternehmen das erste Schutzschirmverfahren überhaupt überstehen konnten“, heißt es weiter. Viele Beschäftigte machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Schon im vergangenen Monat kritisierte Verdi die fehlende Klarheit.


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„Die Beschäftigten werden vom Konzern ein letztes Mal hängengelassen“, so Verdi Süd-Ost-Niedersachsen. Denn auf eine Weiterbeschäftigung bei Esprit können sie nicht hoffen. Auf dem Arbeitsmarkt dürften sie gute Chancen haben. Qualifizierte Kräfte im Einzelhandel werden händeringend gesucht, sagen einige Experten und auch die Gewerkschaft.

Erst 2022 streikte Verdi für Tarifverträge bei Esprit, die unter anderem eine stufenweise Erhöhung der Gehälter vorsahen, bis sie denen der Flächentarifverträge im Einzelhandel entsprechen. Arbeitsverhältnisse mit Tarifbindung sind im Einzelhandel nicht überall die Regel. Auch, dass Beschäftigten das nun nach ihrer Kündigung nicht mehr sicher ist, bringt die Gewerkschaft an.