64 Tage Ungewissheit. 64 Tage voller Bangen, Hoffen und Angst liegen hinter der Familie von Arian aus Niedersachsen. Und am Ende? Am Ende steht die schreckliche Gewissheit, dass der sechsjährige Junge tot ist.
Was bleibt, sind viele offene Fragen. Warum hat man den Jungen damals bei der Suche nicht gefunden – obwohl man den Ort mehrfach abgesucht hat? Woran ist Arian gestorben? Und warum schweigt die Polizei zur Todesursache? Ein Profiler hat jetzt eine traurige Vermutung.
Niedersachsen: „Ich wusste sofort, dass das der Junge ist“
Es war der 22. April, der das Leben von Arian und seiner Familie für immer auf den Kopf stellen sollte. Denn an diesem Tag verschwand der sechsjährige Junge aus seinem Elternhaus in Bremervörde. Was folgte, war eine riesige Suchaktion. Hunderte Einsatzkräfte, Hunde und dutzende Freiwillige suchten tage- und nächtelang nach dem kleinen Jungen. Am Anfang hoffnungsvoll. Zum Ende hin immer verzweifelter. Denn egal, welche Mittel man nutzte, um den Sechsjährigen zu finden, es blieb vergebens.
+++Niedersachsen: Senem will noch einmal mit ihrem Neffen spielen – ein allerletztes Mal+++
64 Tage nach dem Verschwinden dann die traurige Gewissheit: Arian ist tot. Ein Landwirt hatte seine Leiche beim Mähen auf einer Wiese entdeckt. „Ich wusste sofort, dass das der Junge ist“, sagte der Bauer kurz nach dem Fund der Kinderleiche. Erkannt hatte er ihn nach eigenen Angaben an dem T-Shirt. Und er sollte Recht behalten.
Profiler mit trauriger Vermutung
Am Donnerstag (27. Juni) machte die Polizei das Ergebnis des DNA-Abgleichs öffentlich und räumte somit die letzten Zweifel aus dem Weg. Auch sprachen die Beamten davon, dass ein Verbrechen ausgeschlossen werden kann. Doch woran genau starb der Sechsjährige? Das will die Polizei nicht sagen – zum Schutz der Familie.
Der bekannte Profiler Axel Petermann hat da allerdings noch eine andere Theorie. Im Gespräch mit der „Bild“ sagt er: „Weil die Ermittler es wahrscheinlich auch noch nicht wissen. Erste Untersuchungen werden ergeben haben, dass es sich tatsächlich um den Jungen handelt und der nicht Opfer extremer Gewalt – wie Schlägen oder Stichen – geworden ist.“
Mehr News:
Feingewebliche Untersuchungen könnten nun noch Licht ins Dunkel bringen. Das Problem: Je länger der Junge schon tot ist und dort gelegen hat, desto schwerer werde es, eine genaue Todesursache oder einen Todeszeitpunkt zu bestimmen. „Es kann sein, dass seine Eltern nie erfahren, wie und wann genau ihr Arian gestorben ist.“ (mit dpa)