Das Wetter in Niedersachsen hat uns einen ziemlich nassen Frühling beschert – und das hat Folgen.
Und diese Folgen sorgen bei manch einem für Sorgenfalten auf der Stirn.
Wetter in Niedersachsen hat Folgen
So viele Schnecken wie in diesem Frühsommer haben Hobbygärtner selten entdeckt. Der regenreiche Spätfrühling schuf optimale Bedingungen für die Vermehrung der schleimigen Besucher. Für das Ökosystem Garten seien sie aber unverzichtbar, erklärte der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen.
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„Unsere Obst- und Gemüsegärten sind wahre Schlemmerparadiese für Schnecken“, erläuterte Nabu-Pressereferentin Renée Gerber. „Wildpflanzen schützen sich durch Bitterstoffe vor Schneckenfraß. Bei vielen Gemüsesorten wurden diese Stoffe jedoch herausgezüchtet, was sie zu einem gefundenen Fressen für Schnecken macht.“ Auch die milden Winter tragen zu der Populationsexplosion der Weichtiere bei.
Schnecken? Nicht nur schädlich!
Gerber rät davon ab, auf Schneckenkorn, Salz oder Bierfallen zurückzugreifen: „Schneckenkorn enthält häufig Wirkstoffe, die auch den natürlichen Feinden der Schnecken schaden können. Beispielsweise sind Metaldehyd und Mesurol für Igel tödlich.“ Bierfallen lockten mit ihrem Geruch zusätzlich Schnecken aus Nachbargärten an. Zudem könnten Spitzmäuse darin ertrinken, die ebenfalls Schnecken fressen. Das Bestreuen mit Salz sei auch keine Lösung. „Neben dem qualvollen Tod schädigt Salz den Boden und verhindert weiteres Pflanzenwachstum“, sagte Gerber.
Mit einer naturnahen Gartengestaltung mit wilden Ecken, Stein- oder Komposthaufen, die viele Versteckmöglichkeiten und Nahrungsquellen böten, ließen sich Fressfeinde der Schnecken wie Igel, Laufkäfer und Hundertfüßer anlocken. Auch das Pflanzen heimischer Pflanzenarten unterstütze diese Feinde. Bei starkem Schneckenbefall sollte man den Garten morgens wässern, da die Tiere nachts aktiv werden und sich bei Tageslicht zurückziehen.
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„Einen vollständig schneckenfreien Garten zu erreichen, ist kaum möglich und auch nicht erstrebenswert“, betonte Gerber. Schnecken hätten eine wichtige ökologische Funktion. Sie zersetzten pflanzliche Abfälle und Aas, ihr Kot sei ein hervorragender Dünger. Zudem sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere wie Vögel, Igel, Amphibien und Reptilien. (dpa)