Die Zeit des Hoffens und Bangens ist noch immer nicht vorbei. Denn noch immer fehlt von Arian aus Bremervörde-Elm (Niedersachsen) jede Spur. Seit dem 22. April ist er verschwunden. Großangelegte Suchen brachten bislang keinen Erfolg.
Das Landeskriminalamt hat angesichts des Vermisstenfalls von Arian neue Zahlen zu vermissten Menschen in Niedersachsen herausgeben. Und die sprechen Bände.
Niedersachsen: Arian noch immer vermisst
Hunderte Einsatzkräfte haben seit dem Verschwinden des sechsjährigen Arian am 22. April verzweifelt nach ihm gesucht – und dabei nahezu alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Hunde, Pferde, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Boote, Tauchausrüstung, Amphibienfeuerzeug, Luftballons, Musik – nichts brachte den gewünschten Erfolg. Am Dienstag (30. April) stellte die Polizei die aktive Suche schlussendlich ein (wir berichteten). Doch aufgeben ist noch immer keine Option.
Es gebe „ganz viele Hinweise“, hieß es am Freitag (3. Mai). Und diese würden sukzessive abgearbeitet. Eine heiße Spur sei aber noch nicht dabei gewesen. Stand jetzt spricht die Polizei davon, dass es keine Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Vermutet wird unter anderem, dass das Kind in den Fluss Oste gefallen sein könnte. Doch aus das sei nur eine Vermutung. Für die Familie heißt es weiterhin: Hoffen und Bangen.
Hunderte Menschen in Niedersachsen vermisst
Und das Schicksal des Hoffens und Bangens teilen noch andere Familien und Angehörige in Niedersachsen. Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilt, gelten allein in Niedersachsen derzeit 1.380 Menschen als vermisst. Rund 470 der Vermissten sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, circa 230 Kinder bis 14 Jahre. Die Zahlen verändern sich dem LKA zufolge täglich, weil neue Fälle dazukommen und Fahndungen gelöscht werden. Fahndungen lösche man beispielsweise, wenn ein Vermisster aufgefunden werde, sagte eine Sprecherin des LKA.
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Dem LKA zufolge kehren Vermisste in der Regel im Zeitraum zwischen einem Tag und drei Tagen zurück nach Hause oder werden aufgegriffen. Kinder seien oft nur wenige Stunden weg. Die Behörde führt keine Statistik, die erklären kann, warum Menschen verschwinden. „Erfahrungsgemäß kann jedoch festgestellt werden, dass Jugendliche vorrangig aus Abenteuerlust oder aufgrund von Streit im näheren Familienkreis ihr gewohntes Umfeld verlassen“, teilte das LKA mit.
Menschen gelten als vermisst, wenn sie ihr gewohntes Umfeld verlassen haben, ihr Aufenthaltsort unbekannt ist und wenn angenommen werden kann, dass sie in Gefahr sind. Bei Minderjährigen wird grundsätzlich angenommen, dass sie in Gefahr sind, wenn sie vermisst werden. Das regelt die sogenannte Polizeidienstvorschrift. (dpa)