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Wetter in Niedersachsen: Experten mit dringender Warnung – „Verletzt oder getötet“

Der Frühling ist in vollem Gange – und damit erwacht auch die Tierwelt. Allerdings kann es für sie in diesen Tagen gefährlich werden.

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© IMAGO/Marc Schüler

Niedersachsen:

Die heftigsten Wetterlagen seit 1970

Der Frühling ist in vollem Gange und das Wetter in Niedersachsen beschert uns warme und sonnige Tage. Alles ist bunt und blüht – und auch die Tierwelt erwacht. Für viele Tiere ist jetzt Brut- und Setzzeit.

Anlass genug für Experten, eine dringende Warnung auszusprechen. Denn im schlimmsten Fall könnte ein Fehler einigen Jungtieren das Leben kosten.

Wetter in Niedersachsen: Dringender Appell an Landwirte

Im Frühjahr stehen in der Landwirtschaft die ersten Mäharbeiten an – zeitgleich mit der Brut- und Setzzeit bei vielen Wildtieren, die sich gern in Wiesen und Grünroggenfeldern verstecken. Für die Jungtiere besteht damit Gefahr von den Mähmaschinen verletzt oder getötet zu werden. Landwirte müssen deshalb vor der Mahd ihre Flächen überprüfen, ob sich dort Tiere versteckt haben und diese vor Beginn der Arbeiten in Sicherheit bringen. Landesjägerschaft, Landvolk, Lohnunternehmer und Landwirtschaftskammer Niedersachsen haben daher am Montag auf verschiedene Vorsichtsmaßnahmen aufmerksam gemacht, die Landwirte zum Schutz von Rehen, Hasen und anderer Tiere ergreifen können.

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Unter anderem sollten Landwirte möglichst frühzeitig Kontakt mit den örtlich zuständigen Jägern aufnehmen. Viele Jägerschaften oder Hegeringe verfügten bereits über Drohnenteams, die die zu mähende Fläche auf Wildtiere absuchen und diese aus den Gebieten retten können, hieß es. Der Einsatz von Wärmebilddrohnen gelte als das erfolgversprechendste und effizienteste Verfahren zum Entdecken von Wildtieren. Wichtig sei die rechtzeitige Bekanntgabe der Mahdtermine.

Jungtiere wie Rehkitze sitzen oft im hohen Gras. Passen Landwirte nicht auf, können die Tiere schwer verletzt oder gar getötet werden. Foto: IMAGO/Marc Schüler

Diese Alternativen gibt es bei der Suche

Allerdings ist der Einsatz von Drohnen noch nicht flächendeckend möglich. Als Alternative biete sich das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden an oder das Aufscheuchen der Tiere mit Knistertüten, Duschradios oder Flatterbändern. Die Mäharbeiten sollten nach dem Prinzip von innen nach außen angegangen werden, raten die Verbände. Damit hätten die aufgescheuchten Tiere die Möglichkeit, noch während des Mähvorgangs von den Flächen zu fliehen. Andererseits solle an stark befahrenen Straßen von der Straße her mit der Mahd begonnen werden.


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Auf Flächen mit bekannten Wildvorkommen sollten Landwirte bei Mäharbeiten die Geschwindigkeit reduzieren und besonders aufmerksam sein. In der Dunkelheit sollte auf Mäharbeiten verzichtet werden, denn viele Wildtiere ergreifen bei hellem Scheinwerferlicht nicht die Flucht, sondern ducken sich instinktiv. Auch die Begrenzung der Schnitthöhe auf 15 bis 20 Zentimetern verspreche Schutz in der Aufzuchtzeit. (dpa)