Dieser Abend wird in Erinnerung bleiben. Mit der Niedersachsen-Wahl geht nicht nur ein kräftiges Erdbeben durch das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland, sondern auch durch die gesamte Republik.
Die CDU um Spitzenkandidat Bernd Althusmann (55) fährt ihr schlechtestes Ergebnis seit 1955 ein. Die AfD verdoppelt sich. Und die FDP fliegt aus dem Landtag. Doch neben dem Abschneiden der Parteien bei der Niedersachsen-Wahl regt diese Szene auf.
Niedersachsen-Wahl: ARD-Moderator empört mit Aussage
ARD-Moderator Andreas Cichowicz (61) führt nach der Wahl ein Interview mit der grünen Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg (36) und Ministerpräsident Stephan Weil (63/SPD), das hohe Wellen schlägt. Doch es sind nicht die Politiker, die hier für Aufregung sorgen.
Oppositionsarbeit sei einfach, leitet der ARD-Journalist seine Frage ein. Man könne zu allem „Nein“ sagen. „Nein zum AKW, nein zum Fracking, nein zu Gas-Bohrungen vor der Nordseeinsel“, so Cichowicz. Doch nun sei sie in der Regierung.
„Bleibt es dann dabei und wie wollen Sie dann Energie sichern?“, will der Moderator von der grünen Spitzenkandidatin wissen. Provokant, aber bis hier ist alles noch okay.
Niedersachsen-Wahl: „Dann hoffen wir mal, dass es nicht noch zu einer GroKo kommt“
„Wir haben auf Bundesebene gezeigt, dass wir die Energiekrise sehr ernstnehmen“, entgegnet die 36-Jährige. Natürlich sei der Ausbau der erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend, um zum Beispiel Gas zu ersetzen. Das AKW im niedersächsischen Emsland werde jedoch nicht gebraucht, wie der Stresstest gezeigt habe, so die Grüne.
„Insofern bleiben da SPD und Grüne, solange wir nichts anderes erfahren, auch dabei, dass der Atomausstieg hier in Niedersachsen besiegelt ist“ schließt Julia Willie Hamburg ihre Ausführungen ab.
So weit, so in Ordnung.
Aber dann DAS: „Dann hoffen wir mal, dass es nicht noch zu einer GroKo kommt“, kommentiert der ARD-Journalist die Antwort der grünen Spitzenkandidatin.
Er hätte also lieber keine Große Koalition aus SPD und CDU mehr. Die regierte ja bislang in Niedersachsen.
Bitte was?
Da er zur Unabhängigkeit verpflichtet ist, zeigt sich die Öffentlichkeit natürlich ziemlich irritiert über diesen Wahl-Wunsch des ARD-Mannes. Das geht gar nicht – erst recht nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen!
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So postete etwa der Journalist Marius Mestermann auf Twitter die strittige Szene auf Twitter und kommentiert sie wiederum mit diesen Worten:
„Einem Moderator, der sich vor den Spitzen von Rot und Grün im Livefernsehen mit „dann hoffen wir mal, dass es nicht noch zu einer GroKo kommt am Ende“ äußert, ist dann auch mit dem besten Willen nicht mehr zu helfen. Der Kontext macht es nicht besser“.
Und das ist nur eine von vielen, vielen Stimmen in diese Richtung…