Während die Feuerwehrleute den Großbrand am Brocken im Harz unter Kontrolle gebracht haben, debattiert die niedersächsische Landespolitik über mögliche Konsequenzen.
Der verheerende Brocken-Brand im Harz müsse ein Weckruf sein, um der Waldbrandbekämpfung politische Priorität einzuräumen, sagte FDP-Fraktionschef Stefan Birkner der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ).
Harz: Brocken-Brand erreicht den Landtag
„Naturbelassene Flächen im Wald bedeuten viel Totholz, und viel Totholz birgt immer die Gefahr von sich schnell ausbreitenden Bränden – vor allem während solcher Hitze- und Trockenheitsperioden, wie wir sie gerade erleben“, so Birkner weiter.
Umweltminister Olaf Lies betonte dagegen, zunächst gelte es, die Brände am Brocken in den Griff zu bekommen. „Dabei müssen wir in jedem Fall die besondere Verantwortung für den herausragenden Naturraum des Waldnationalparks beachten und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich die Brände gerade in der trockenen Jahreszeit nicht unkontrolliert ausbreiten können“, sagte der SPD-Politiker.
Die niedersächsische Landesregierung werde zunächst die Vorschläge der Nationalparkverwaltung und der in Sachsen-Anhalt eingesetzten Arbeitsgruppe prüfen.
Mehr News zum Brocken-Brand im Harz:
Brocken-Brand unter Kontrolle! Video zeigt spektakuläres Auftankmanöver
Brocken steht in Flammen! Feuerwehrmann verletzt sich bei Löscharbeiten schwer
„Schlicht tödlich“! Experten-Worte werfen komplett neues Licht auf die Brocken-Katastrophe
Niedersachsens Forstministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) erklärte, wegen der Trockenheit habe es in diesem Jahr zahlreiche kleinere Brände im Harz gegeben, ein Waldbrand von 150 Hektar Größe sei jedoch eine neue Dimension. CDU-Fraktionsvize Martin Bäumer betonte: „Wenn Totholz in Brandschneisen liegt, muss das als erstes weggeräumt werden.“
Totholz im Harz als Brandbeschleuniger?
Die Grünen dagegen sehen im Totholz eher keinen Brandbeschleuniger: „Hauptursache für die Waldbrände auch bei uns, wie jetzt auf dem Brocken im Harz, ist sicherlich die anhaltende Trockenheit“, sagte Grünen-Fraktionsvize Christian Meyer der „HAZ“.
„Nadelwälder mit wenig oder keinem Anteil an Laubbäumen brennen in dieser Situation umso schneller.“ Notwendig sei mehr Mischwald mit hohem Anteil an Laubbäumen. (dpa)