Das Feuer im Harz ist noch immer nicht unter Kontrolle. Jetzt müssen die Einsatzkräfte einen herben Rückschlag verkraften: Der Brand breitet sich nun unterirdisch aus. Brannten am Sonntag noch 62 Hektar, sind es jetzt 160. Denn noch seien die Flammen am Brpcken unter Kontrolle.
Gelöscht ist das Feuer noch lange nicht. Zwei Löschflugzeuge und sieben Hubschrauber sind weiter im Einsatz. Ein Hubschrauber-Video zeigt erstmals ein das Ausmaß der Katastrophe im Harz.
Harz: Flammen am Brocken unter Kontrolle
Feuerwehrleute haben den Großbrand am Brocken im Harz unter Kontrolle gebracht. Einer von ihnen wurde allerdings schwer verletzt. Als es bei den Löscharbeiten an einem Gerät zu einer Verpuffung kam, verbrannte er sich stark. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn vom Brockenplateau in eine Spezialklinik für Brandverletzte.
Das seit Samstag wütende Feuer hat sich nach Einschätzung der Behörden nicht weiter ausgebreitet, sagte ein Landkreis-Sprecher am Dienstagmorgen. Noch immer seien jedoch 150 Hektar Wald von dem Brand betroffen.
Hubschrauber haben um 7.30 Uhr die Löscharbeiten aus der Luft wieder aufgenommen. Auch Löschflugzeuge wurden laut dem Sprecher erwartet.
„Wir bekommen gute Unterstützung von den Kollegen und haben keine Probleme, uns in das System einzufügen“, so Giulio Bernabei, der in einem der italienischen Flugzeuge erstmals in Deutschland im Einsatz ist.
Harz: Gaffer sorgen für Probleme
Löschwasser soll auch wieder aus dem Concordia-See entnommen werden. Das Gewässer bleibt deshalb wie schon am Vortag für Besucher gesperrt. Trotzdem hatten sich am Montag Schaulustige eingefunden, wie der Sprecher sagte. Das habe zu Behinderungen geführt und sei für die Einsatzkräfte „ein bisschen schwierig“ gewesen.
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Die Dimensionen der Lösch-Maßnahmen lassen sich kaum begreifen. Bis zum Morgen wurden rund 2,8 Millionen Liter Wasser über dem Feuer verteilt. Inzwischen geht es nicht mehr um die großflächige Löschaktion aus der Luft. Es werde jetzt ganz gezielt geguckt: Wo brauche ich den Wasserangriff?
Ein neues Video zeigt jetzt erstmals, wie schlimm es den Harz getroffen hat.
Das Feuer war am Samstag am so genannten Goetheweg in der Nähe des Aussichtspunktes Goethebahnhof entdeckt worden. Die Brandursache ist noch unklar. Der Goetheweg zum Brocken gilt als einer der am meisten frequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz. Der Landkreis hatte den Katastrophenfall ausgerufen.
Brocken-Brand: Boden ist das größte Problem
Derzeit sind das größte Problem die Feuer im Boden, die sich mit wenig Sauerstoff praktisch unsichtbar ausweiten und an einer anderen Stelle wieder ausbrechen können. Hier sind die Erkundungsflüge, bei denen auch eine Wärmebildkamera eingesetzt wird, besonders wichtig.
Daher sollten die rund 180 Feuerwehrleute auch verstärkt am Boden gegen den Brand vorgehen. Mit einem sogenannten Schreitbagger des Nationalparks soll demnach den Einsatzkräften der Zugang in das unzugängliche brennende Gebiet ermöglicht werden.
Auf Hilfe durch das Wetter warten die Einsatzkräfte bislang vergebens. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) sei die Regenwahrscheinlichkeit am Mittwochnachmittag aber recht hoch. „Regen ist jedoch nicht sicher“, sagte ein DWD-Sprecher. Spätestens am Donnerstag komme jedoch ein großes Niederschlagsgebiet auf das Brandgebiet zu. Entsprechend sollte „ziemlich sicher auch für die Brockenregion etwas dabei sein“, sagte der Sprecher.
Harz: „Es ist ordentlich was zu tun“
Mindestens bis dahin gilt: „Es ist ordentlich was zu tun“, so Joachim Langen von der privaten Hilfsorganisation @fire, die die Koordination der Löschflugzeuge und Löschhubschrauber übernommen hat.
Die Löscharbeiten sollen auch am Mittwoch fortgeführt werden. Zwei weitere 30 Mann Teams sollen mit Hubschraubern in das unzugängliche Gebiet zur Brandbekämpfung gebracht werden, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz. Auch die Löschflugzeuge und Löschhubschrauber werden weiter eingesetzt.
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(dpa, bp, ck)