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Gifhorner Bäcker trifft schwere Entscheidung – sie hat Folgen für die Kunden

Ein Traditions-Bäcker aus Gifhorn trifft eine schwere Entscheidung. Was das für die Kunden bedeutet, liest du hier.

Der Betrieb aus Gifhorn muss sein Sortiment verkleinern.
© Bäckerei Torsten Hacke

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Es war eine schwere Entscheidung, die ein Bäcker aus Gifhorn für seinen Betrieb getroffen hat. Aber sie war unausweichlich.

Künftig wird sich bei der Bäckerei Hacke in Gifhorn vieles ändern. Anders sei der Betrieb nicht zu retten, erzählt Bäckermeister Torsten Hacke im Gespräch mit News38.

Gifhorner Bäcker trifft harten Entschluss! Das sagen die Kunden

Mit einem Aushang und einem Post bei Facebook informierte Bäckermeister Torsten Hacke seine Kunden über seinen Entschluss. Künftig wird das Sortiment bei der Traditionsbäckerei deutlich kleiner ausfallen als die Kunden es gewohnt sind. „Grund dafür ist, dass ein langjähriger Geselle wegen Rückenschmerzen (Arthrose) krank geworden ist und sehr lange ausfallen wird. Aufgrund von Fachkräftemangel finden wir leider, wie viele andere Kollegen, keinen Ersatz.“ Und weiter heißt es: „Da bleibt uns leider nichts anderes übrig, als unser Sortiment neu auszurichten bzw. zu kürzen, damit die anderen Gesellen keine sechs Tage am Stück […] inklusive Überstunden arbeiten müssen.“

Für Hacke eine schwere Entscheidung, die für ihn aber unausweichlich ist. Bereits in der vierten Generation führt er den Familienbetrieb. Er wird der letzte aus seiner Familie sein. „Mein Sohn wollte den Betrieb übernehmen. Allerdings befürchten wir, dass es kein Personal mehr geben wird.“ Alle Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten in der Backstube angestellt und werden gemeinsam mit dem Chef in Rente gehen.

Gifhorner Bäcker Hacke gibt nicht auf

Doch noch geht niemand in Rente und der Chef passt sich den Gegebenheiten an. Nun wird er sein Sortiment von 45 auf 30 Artikel reduzieren. Die Kunden werden auch weiterhin in der Auslage Brot, Brötchen, belegte Brötchen, Kuchen und Dauergebäck finden.

Von der Konditorei musste sich der Betrieb bereits im Dezember 2022 verabschieden. Die Konditorin war in Rente gegangen, neues Personal ist Mangelware. Also wurden Torten und Sahnestücke gestrichen.

Die Kunden verstehen diese Entscheidung. „Super Chef, wenn er an seine Mitarbeiter denkt“ wird bei Fcebook kommentiert. Und auch: „Ich bin so froh, dass es diesen Bäcker noch gibt, einer der letzten dieser Zunft! Und verdammt Lecker sind seine Backwaren auch, da kommt es auf ein Produkt mehr oder weniger auch nicht an!“

Torsten Hacke führt den Betrieb in der vierten Generation. Seit 1903 gibt es die Bäckerei. „Feuer und Flamme für gutes Brot“ ist ihr Slogan. Wenn Torsten Hacke in acht Jahren in Rente geht, wird damit Schluss sein.

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Doch bis dahin tut er alles, um seine Mitarbeiter zu halten. „Junge Bäckereien haben ein wesentlich kleineres Angebot als wir es früher hatten. Heutzutage spezialisieren sich die Bäcker mehr. Damit kommen wir immer weiter weg von der Nachtarbeit.“ Ein Trend, der für Nachwuchskräfte interessant sein kann.


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Für den Bäckermeister ist es wichtig, die Qualität seiner Produkte weiter hochzuhalten und auch auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu achten. Dafür backt er dann etwas weniger Brot.