Es hatte sich angedeutet, jetzt ist es Gewissheit: Die Hitze macht auch dem Wasser in Braunschweig zu schaffen. Daher zieht die Stadt Braunschweig jetzt Konsequenzen – und die haben es durchaus in sich!
Die Stadt ruft nicht nur alle Braunschweiger dazu auf, in diesen Hitze-Zeiten möglichst viel Wasser zu sparen, sondern zieht auch ihren ersten Wasser-Joker.
Braunschweig: Wasser wird knapp!
Die Untere Wasserbehörde appellierte am Montag (30. Juni) an alle Braunschweiger, sparsam mit Wasser umzugehen. Der Wasserhaushalt sei im Stadtgebiet angespannt, weil es in den kommenden Wochen und Monaten so wenig geregnet habe, hieß es von der Stadt. Das hätten aktuelle Abfluss-Messungen belegt. Daher hat die Stadt Braunschweig eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, die am Dienstag (1. Juli) in Kraft tritt – und erstmal bis zum 30. September 2025 gilt – wenn sie nicht „wegen einer grundlegenden Änderung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse“ vorher widerrufen wird.
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Das heißt konkret, die Stadt will beziehungsweise muss verhindern, dass zu viel Wasser aus Brunnen und Oberflächen-Gewässern „zu Beregnungszwecken“ entnommen wird. Jetzt wird es amtlich – und behördlich: Die Beregnung von landwirtschaftlichen Flächen, öffentlichen und privaten Grünflächen wie Park-Anlagen und Gärten sowie von Sport-Anlagen wie Fußball- oder Golfplätzen mit Schlauchtrommel-Beregnungsanlagen, Trommel-Beregnungssystemen, mit Großflächen-Regnern (Beregnungskanonen) und Rasen-Sprengern ist ab sofort in der Zeit von 12 bis 18 Uhr bei einer Temperatur von mehr als 20 Grad Celsius ab 11 Uhr verboten.
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Wen das Ganze NICHT trifft: Verdunstungsarme Bewässerungs-Systeme (etwa mittels Tröpfchen-Bewässerung) und – was sicher den meisten Panik macht – auch die klassische Garten-Bewässerung (zum Beispiel von Beeten und Bäumen mit Schlauch oder Brause). Können Hobbygärtner beziehungsweise Gartenbesitze also erstmal aufatmen? Jein!
Ein Sprecher der Stadt Braunschweig macht es auf News38-Nachfrage noch mal konkret: „Den automatischen Rasensprenger im Vorgarten sollte man während der genannten Zeiten ausschalten.“ Man könne ihn ja morgens und abends betreiben. Die Tröpfchen-Bewässerung per verlegter Schläuche könne eingeschaltet bleiben, weil die zielgerichtet und weniger von Verdunstung betroffen ist. „Ein Blumenbeet oder einen Baum kann weiterhin tagsüber mit dem Schlauch gewässert werden, weil auch da nicht so viel verdunstet.“ Aber weniger anstrengend sei das Ganze auch allemal morgens oder abends – und nicht in der nachmittäglichen Gluthitze. „Also in Summe: Wenn erforderlich morgens oder abends sparsam wässern, dann sind alle auf dem richtigen Weg.“
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Hintergrund: Viele kleinere Gewässer in Braunschweig sind wegen der geringen Niederschläge und der gesunkenen Grundwasser-Stände schon sehr trocken beziehungsweise ausgetrocknet, andere weisen nur noch eine sehr geringe Wasserführung von wenigen Litern pro Sekunde auf. Der Abfluss der Oker liegt unter zwei Kubikmetern pro Sekunden, der Abfluss der Schunter bei unter 0,5 Kubikmetern pro Sekunde – damit wird die normale Wasserführung jeweils deutlich unterschritten. Die Grundwasserstände haben den Normalbereich unterschritten und liegen auf einem niedrigen Niveau.