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Klimawandel: Stefan Mross redet in ARD-Show die Lage schön – „Volksverblödung“

Große Aufregung über die Anmoderation von Stefan Mross bei „Immer wieder sonntags“ (ARD). Redete er den Klimawandel schön?

© IMAGO / Christian Ohde, IMAGO / Bildagentur Monn (Fotomontage)

Videografik: Treibhauseffekt und Klimawandel

Der Treibhauseffekt sorgt dafür, dass die globale Durchschnittstemperatur bei 15 Grad Celsius liegt - der Effekt ist damit für das Leben auf der Erde unerlässlich. Vom Menschen erzeugte Gase verstärken den Effekt und tragen damit zur globalen Erwärmung bei.

Im Juni schon tropische Temperaturen – alles ganz normal? Ist das der Klimawandel oder eine gewöhnliche Hitzewelle? Schlagersänger und Moderator Stefan Mross sieht darin offenbar kein ernsthaftes Problem. In seiner Sendung „Immer wieder sonntags“ rede er am 29. Juni die Lage schön, so der Vorwurf aus der Wissenschaft und von ARD-Zuschauern.

In einem Schunkelsong singt Stefan Mross über die aktuelle Hitzewelle in Deutschland. Doch vor allem die Botschaft danach regt viele im Netz auf.

+++ Auch interessant: Erste Station Grönland – wie sich der Klimawandel über die Erde ausbreitet +++

Stefan Mross: „Das nennt man den Sommer!“

Mross trällert zu Beginn der Sendung: „Lieber Petrus, was sind das für Sachen? Wassermassen oder Hitzeglut! Kannst du wirklich nur Extreme machen? Irgendwas dazwischen wäre gut.“

Danach moderiert er die Sendung heiter an: „Hoch Anita steht über unserem Himmel, am heißesten Sonntag des Jahres. Aber wissen Sie, was das ist? Ich sage‘ es Ihnen! (…) Das Wetter passt. Wissen Sie, wie man das alles zusammen nennt? Das nennt man den Sommer! Und das nennt man den Sonntagvormittag mit Herz. Und das nennt man einfach: Herzlich Willkommen zu ‚Immer wieder sonntags‘! Ach, ist das herrlich!“

Wut im Netz – wurde die Klimakrise in ARD-Show verharmlost?

Klimaforscher und Wissenschaftsjournalist Dr. Christian Scharun regt diese Anmoderation enorm auf. Auf X wettert er: „Realitätssimulation am Sonntag live im TV“. Dabei habe er für einen kurzen Moment gedacht, „dass Stefan Mross hier ernsthaft die Klimakrise thematisiert“. Es gibt noch mehr kritische Stimmen im Netz. Einige Beispiele:

  • „Sehend in die Katastrophe!“
  • „Volksverblödung“
  • „Sommertage, die für viele Senioren in Pflegeheimen und kleinen Wohnungen künftig zur Todesfalle werden.“
  • „Die Band spielt, bis das Schiff untergeht“
  • „Der öffentlich-rechtliche ARD strahlte heute sonntagvormittags überraschend eine deutsche Version von ‚Don’t Look Up‘ aus.“

Im US-Satirefilm „Don’t Look Up“ geht es um Wissenschaftler, die daran verzweifeln, die Medienöffentlichkeit und die Politik über einen kommenden Kometeneinschlag zu informieren. Doch trotz ihrer Daten nimmt niemand die Gefahr ernst – bis es für die Menschheit zu spät ist. Die Komödie von Netflix ist eine Anspielung auf den Umgang mit dem Klimawandel.

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Dennoch es gibt auch Gegenstimmen im Netz. Sie stempeln die Klimawandel-Sorgen als „Panik und Hysterie“ ab und finden es richtig, dass Stefan Mross die Hitze entspannt anmoderiert hat in seiner ARD-Sendung.