Eine Familie aus Braunschweig wartet jahrelang auf einen langersehnten Anruf. Als es dann endlich so weit ist, geht plötzlich alles ganz schnell.
Die Zeit des Wartens ist für die Braunschweiger Familie allerdings noch nicht vorbei.
Braunschweig: Fabio wartet auf neues Herz
Seit seiner Geburt hat Fabio einen Herzfehler. Im Laufe seines Lebens musste er deshalb schon mehrmals operiert werden. Drei verschiedene Herzschrittmacher mussten ihm eingesetzt werden und er muss Medikamente nehmen. „An seinem 18. Geburtstag hat er sich nicht wohlgefühlt“, erzählt Fabios Mutter. Ab diesem Zeitpunkt verschlechterte sich sein Zustand. Die Familie entschied sich deshalb dazu, ihn auf eine Warteliste für ein Spenderorgan zu setzen. Über zwei Jahre blieb Fabios Zustand einigermaßen ruhig. „Man lebt mit der Situation und mit der Angst. Im Hinterkopf hat man aber immer den Gedanken: Irgendwann kommt der Anruf und dann geht es los“, erinnert sich Fabios Mutter.
Im August kam dann aber ein Rückschlag für die Familie: Fabios Werte haben sich verschlechtert und er muss wieder ins Krankenhaus. Er kommt auf die „High Urgency“-Stufe. Dort sind Patienten gelistet, deren Erkrankung akut lebensbedrohlich ist. Im Oktober kann die Familie dann aufatmen: Es gibt ein Spenderherz für Fabio! „Wir haben großes Glück gehabt, dass er nicht noch länger im Krankenhaus auf ein Spenderherz warten musste“, erzählt Fabios Mutter weiter. „Es war ein komplettes Gefühlschaos: Angst und Freude kamen zugleich“, schreibt sie auch auf Facebook.
„Haben noch einen langen Weg vor uns“
Ab diesem Zeitpunkt geht es schnell. Gegen 22 Uhr bekommt Fabios Mutter einen Anruf aus dem Krankenhaus. „Ich habe die ganze Zeit mit Fabio gesprochen und er hatte Angst.“ Sie und ihr Mann sind in Braunschweig, als sie den Anruf bekommt. Sofort machen sie sich auf den Weg in das Berliner Krankenhaus, in dem ihr Sohn kurz vor der Herz-OP steht. „Wir haben es noch geschafft ins Krankenhaus zu fahren und konnten ihn noch sehen, bevor er in den OP gebracht wurde“, sagt Fabios Mutter.
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Die Operation habe er gut überstanden. „Das war echt ein großer Schritt für uns“, erzählt sie weiter. Auch seine Genesung gehe jeden Tag voran. Aber es gebe auch immer wieder kritische Phasen. Sobald Fabio stabil sei, komme eine Reha auf ihn zu. „Wir haben noch einen langen und schweren Weg vor uns“, sagt seine Mutter. Sie ist aktuell fast jeden Tag bei ihrem Sohn in Berlin. Ihr Alltag in Braunschweig muss deshalb gerade warten. „Das steht jetzt bei mir alles still“, sagt sie.
Um finanzielle Unterstützung zu bekommen und Fabio die Zeit im Krankenhaus so schön wie möglich zu machen, hat seine Familie einen Spendenaufruf gestartet. Wenn du helfen willst, findest du weitere Infos hier.