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Tierheim Braunschweig: Dramatische Entwicklung! „Reine Verzweiflungstaten“

Immer mehr Menschen würden eine dramatische Entwicklung unterschätzen, wie Tierheim-Leiterin Verena Geißler aus Braunschweig erzählt.

Tierheim Braunschweig
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Seit 25 Jahren arbeitet Tierheim-Leiterin Verena Geißler in Braunschweig. Die 42-Jährige hat viel Erfahrung, kennt Hund, Katze und Co. genau. Über die Jahre konnte sie allerdings eine dramatische Entwicklung beobachten, wie sie im News38-Gespräch erzählt.

Viele Menschen würden sich darüber gar keine Gedanken machen – andere müssten deshalb drastische Konsequenzen ziehen und sogar ihr Tier abgeben.

Tierheim Braunschweig: „Wir merken das sehr stark“

Dass immer mehr Tiere ausgesetzt oder abgegeben werden, ist keine neue Nachricht. Doch Verena Geißler macht deutlich: „Immer mehr kranke Tiere werden abgegeben oder ausgesetzt, weil sich die Leute die Tierarztkosten nicht mehr leisten können.“

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Die Tierheimleiterin weiß auch, woran das liegt. „Wir hatten diese dramatische Erhöhung der GoT“, erklärt sie weiter. Mit „GoT“ meint Verena Geißler die Gebührenordnung für Tierärzte. Als Beispiel nennt sie die Kosten für eine Zahnsanierung bei der Katze: Früher hätte die Behandlung wohl unter 200 Euro gekostet. Heute liege der gängige Preis zwischen 500 und 800 Euro. „Das muss man sich leisten können“, macht sie deutlich.

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Die Erhöhung wirkt sich dabei auch auf die Tierheime aus. „Zumindest wir merken das sehr stark“, resümiert sie. Die Leute stünden immer häufiger vor der Tür und wollen ihr Tier abgeben, weil es eine große OP braucht und die Kosten einfach zu hoch seien.

Tierheim-Leiterin hat einen wichtigen Rat

Verurteilen will sie das nicht per se. Für viele Tierbesitzer gebe es dann einfach keine andere Möglichkeit mehr, als sein Hund oder seine Katze ins Tierheim zu bringen. „Ich glaube schon, dass manche Menschen wirklich reine Verzweiflungstaten tun, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen.“


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Wer sich ein Tier in die Familie holen möchte, sollte sich vorab einige Gedanken machen. Sie rät zu einer Krankenversicherung gerade für Hunde und Katzen. Alternativ sollte man den Betrag, den man in die Versicherung einzahlen würde, auf die hohe Kante legen. „Aber das muss man dann tatsächlich auch schon tun, damit man im Notfall gewappnet ist.“

Grundsätzlich müsse sich jeder vorher wichtige Fragen stellen. Kann ich diese Tierart, die ich haben möchte, artgerecht unterbringen? Habe ich die Möglichkeit? Habe ich den Platz, habe ich die Zeit? „Das variiert immer je nach Tierart, aber die Gedanken muss ich mir machen.“