Petra und ihr Mann wollen in Braunschweig mit einer ungewöhnlichen Art von Pommes-Bude die Mägen füllen.
Dabei ist das Konzept einmalig – in Braunschweig kriegst du deine nächtliche Portion Pommes ab sofort nicht mehr von zwei Händen überreicht.
Braunschweig: „Ich wollte nie Pommes machen“
Pommes aus dem Automaten. Mit dem sogenannten „Pommaten“ wollen Petra und ihr Mann endlich die Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Seit 2019 steht die 53-Jährige in dem Imbiss-Wagen in Gliesmarode. „Petra’s Brötchen Box“ heißt die gelb-blaue Bude im Hungerkamp.
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„Es haben immer sehr viele Kunden nach Pommes gefragt, aber ich wollte nie Pommes machen“, erklärt Petra News38. Denn die 53-Jährige hat 25 Jahre Gastro-Erfahrung. „Ich weiß, wie dolle man danach riecht.“ Ihr Brötchen-Wagen ist zu klein für eine Fritteuse. „Gott sei Dank“, sagt Petra lachend.
Anfang des Jahres waren Petra und ihr Mann vier Tage lang auf der Gastro-Messe Internorga in Hamburg. „Gleich den ersten Tag nach dem Frühstück sind wir direkt zum Pommes-Automat gelaufen“, so die gelernte Köchin. Das Paar nahm den Automaten ganz genau unter die Lupe, probierte die Portionen – und entschied sich schließlich am letzten Tag für das Gerät.
„Der Einzige und Erste in Braunschweig“
„Es ist jetzt der Einzige und Erste in Braunschweig“, so Petra weiter. In Niedersachsen stünde noch in Großburgwedel ein Pommat. Doch was sich viele wahrscheinlich zunächst fragen: Wie funktioniert das Ganze? Für 3,50 Euro bekommst du rund 170 Gramm frittierte Pommes. Bezahlen kannst du dabei aktuell mit Münzen oder mit Scheinen. Bald soll auch die Kartenzahlung freigeschaltet werden. Geld wechselt der Pommat außerdem.
Wenn du bezahlt hast, kannst du auswählen, ob du Ketchup und Salz möchtest. „Die Portion Mayonnaise muss man dann bei mir im Imbiss erwerben“, erklärt die Betreiberin. Der Automat selbst ist nur für eine Soße ausgelegt. Anschließend brauchst du 35 Sekunden Geduld – und dann heißt es: Achtung, heiß und fettig! Deine Portion kommt unten rechts in einem rot-weißen Becher heraus. Oben kannst du dir noch einen Piekser nehmen.
Bleiben die Automaten-Pommes wirklich frisch?
Ja, erklärt Petra. Denn die Pommes werden im Automaten zubereitet und nach einer Stunde in einem Abfallbehälter im Gerät entsorgt. Das heißt: „Eine Portion Pommes ist niemals älter als eine Stunde“, macht die 53-Jährige deutlich. Ab 18 Uhr schaltet der Pommat dann in den Nachtmodus und du musst sieben Minuten auf deine Pommes warten. Denn dann bereitet das Gerät jede Portion frisch zu und produziert nicht auf Vorrat. Die Zutaten kaufen die Betreiber im Großmarkt.
Wer Angst hat, dass das Öl irgendwann nicht mehr gut sein könnte, der braucht sich keine Sorgen machen. Auch dafür ist der Pommes-Automat gewappnet. „Ist irgendwas im Automaten nicht mehr gut, dann schaltet er ab.“ Kunden können sich dann gar keine Pommes mehr ziehen. Nach 100 Portionen rät der Hersteller den Automaten einmal zu reinigen – allerdings muss das noch ganz klassisch mit der Hand passieren.
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Seit zwei Wochen steht der Automat jetzt an der Brötchen-Bude von Petra und ihrem Mann. Die bisherige Resonanz: „Positiv“, so die 53-Jährige. Bislang seien sie aber noch in der Testphase. Oft fragt sie Kunden, ob sie noch an den Einstellungen feilen soll. Denn Temperatur, Garzeit, Salz- und Ketchup-Menge kann Petra über den Computer im Automaten individuell anpassen.
24 Stunden sieben Tage die Woche steht der Pommat in Gliesmarode. Und einige finden das offenbar gar nicht so schlecht. Petra sieht jedenfalls seit 14 Tagen regelmäßig über ihre App: „Jeden Morgen um 5.30 Uhr zieht sich hier ein Kunde eine Portion.“