Ein Großbrand in einer Chemiefirma hat die Braunschweiger in Atem gehalten. Ein großer Schock war der plötzliche Brand auch für die direkten Anwohner. Dazu gehören Mohammad Suliman Salim und seine Familie.
Sie haben direkt neben der Firma ihr Restaurant, was bei vielen Braunschweigern sehr beliebt ist. Die Erlebnisse des Großeinsatzes werden sie noch lange in Erinnerung behalten. Für sie ist es jetzt ungewiss, wann es mit ihrem Unternehmen weitergeht.
Braunschweig: Großbrand hält ganze Stadt in Atem
Um 12.39 Uhr (16. April) kam die erste Warnung an die Bevölkerung. Ab diesem Zeitpunkt ging plötzlich alles ganz schnell. Einsatzkräfte aus Braunschweig und der Umgebung rückten innerhalb weniger Minuten zu einem Brand aus, der noch den ganzen Tag alle Anwohner in Atem halten wird.
In der Firma Aerosole kam es nach ersten Angaben der Feuerwehr zu einer Verpuffung beim Abfüllen von Flüssigkeiten. Kurz darauf kam es immer wieder zu Explosionen, die in der ganzen Umgebung zu hören waren. Das haben auch die Mutter und Schwester von Mohammad Suliman Salim hautnah mitbekommen. Sie waren zu dem Zeitpunkt in ihrem Restaurant „Safran“ direkt neben der Chemiefirma.
Anwohner werden evakuiert: „Eher ein Inferno, als ein Feuer“
Suliman selbst hat einen Anruf von seiner Schwester bekommen, als das Feuer ausbrach. Anfangs war er noch gelassen. Dann kam aber ein weiterer Anruf von seiner Schwester. „Sie meinte zu mir, es sei ernst. Wir werden jetzt hier alle evakuiert“, schildert der Restaurantbesitzer seine Erinnerungen im Interview mit News38.
Er machte sich sofort auf den Weg zu seiner Familie. „Als ich ankam, hat es schon richtig heftig gebrannt. Das war definitiv eher ein Inferno, als ein Feuer“, erzählt er weiter. Die Einsatzkräfte hatten zu diesem Zeitpunkt alle Hände voll zutun. „Ich hab mir in dem Moment nicht nur große Sorgen um meine Familie gemacht, sondern auch um alle Beteiligten“, erinnert sich Suliman. Die nächste große Ungewissheit wartete kurz danach auf die Familie.
Braunschweiger Restaurant bleibt wegen Brand geschlossen
Aktuell muss das Restaurant geschlossen bleiben. „Momentan ist da noch viel zu viel Chaos. Wir haben heute erfahren, dass jetzt Schadstoffmessungen gemacht werden und die Aufräumarbeiten starten. Vieles dafür steht vor unserem Laden“. Auch das Wasser ist im Moment noch abgedreht. Wann es mit dem Betrieb weitergehen kann, ist für die Familie ungewiss.
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Suliman versucht, sich trotzdem keine Sorgen zu machen. „Momentan denken wir nicht daran. Es ist einfach zu viel passiert. Der Schaden für die Umwelt und die Einsatzkräfte, die verletzt wurden, sind erstmal wichtiger“, sagt er. Für ihre Arbeit ist er und alle Anwohner mehr als dankbar. „Ich glaube, da kann ich auch für viele Nachbarn sprechen, die auch gesagt haben, dass alles sehr reibungslos ablief“, schildert er. An eine heikle Situation erinnert er sich aber trotzdem.
Explosionen bei Brand in Chemiefabrik
„Alle Menschen dort haben gemerkt, dass es immer wieder zu kleinen Explosionen gekommen ist“, erinnert sich der Restaurantbesitzer. Besonders am Anfang des Brandes war es noch schwer einzuschätzen, wie hoch die Gefahr einer noch größeren Explosion ist. Das hat in den ersten Momenten sowohl bei Einsatzkräften und Anwohnern für Verunsicherung gesorgt.
„Da hatten alle ein bisschen Angst. Keiner wusste, ob die Explosionen noch heftiger werden und auf die benachbarten Häuser übergreifen“, erinnert er sich. Zum Glück ist das nicht der Fall gewesen. „Uns geht es gut und das ist die Hauptsache“, sagt Suliman nach dem Tag des Brandes. Die Ungewissheit, wann sein Restaurant wieder aufmachen kann, bleibt trotzdem. „Da müssen wir in Zukunft schauen, wie wir damit umgehen“.