Hier laufen definitiv KEINE krummen Geschäfte ab! Pfandleiher haben noch immer keinen lupenreinen Ruf. Sie würden Kunden abzocken, die Menschen ausnehmen, denen es ohnehin nicht so gut gehe, heißt es. Längst keine Realität! Furkan Kaya aus Braunschweig führt seit rund einem Jahr sein „Braunschweiger Pfandleihhaus“.
Gegenüber News38 nimmt er kein Blatt vor den Mund, erzählte bereits, dass ihn einige Schicksale emotional mitnehmen. Jetzt lässt er durchblicken: Ein Kunde war sogar bereit, echte Familien-Erbstücke bei ihm zu lassen. Nicht unbedingt deshalb, weil er schnelles Geld brauchte, so der Unternehmer aus Braunschweig…
Braunschweig: Pfandleiher packt über Kuriositäten aus
Seine Kunden kommen vor allem zu Monatsbeginn und Monatsende. Auch zu Weihnachten brummt sein Geschäft. „Da geht es oft um die kleinen Beträge. Das sind Pfandscheine von 50 Euro“, berichtet Kaya gegenüber News38. In seinem Laden können Schmuckstücke wie Anhänger, Ohrringe oder Armreife abgegeben und verkauft werden.
Er handelt auch mit alten Münzen. Sein aktuell größter Schatz: eine römische Münze im Wert von knapp 1.000 Euro. Seine Stücke finden sich auch auf seiner eBay-Seite „Braunschweiger Pfandleihhaus“. Nur Elektrogeräte wie beispielsweise Smartphones nimmt er nicht an. Denn die verlieren durch Nachfolgemodelle rapide an Wert.
„Kunde vertraute mir Familien-Erbstück an“
Laut Kaya suchen Menschen Pfandleihgeschäfte auf, weil sie eine „unkomplizierte Dienstleistung“ darstellen. Der Braunschweiger: „Wir brauchen keine Schufa der Kunden. Bei uns kann man das Geld schnell und recht unkompliziert bekommen. Bei Banken ist das selbst bei kleinen Krediten ein Akt, dauert mehrere Tage. Was aber, wenn man das Geld sofort braucht?“ Um den Gold- und Silberanteil von Schmuckstücken zu ermitteln, nutzt der gelernte Anlagemechaniker ein professionelles Röntgengerät. Die analysiert auf Milligramm-Ebene die genauen Bestandteile der Edelmetalle.
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Und was ist das Kurioseste, was er von einem Kunden angeboten bekommen hat? „Ein Familienvater mit vielen Kindern wollte wochenlang in den Urlaub. Er kam zu mir und bot mir ein Familien-Erbstück an, alter Schmuck aus dem 17. Jahrhundert, wertvoll und mit Brillanten. Doch er kam nicht, weil er Geld für den Urlaub brauchte“, erzählt Kaya. Und klärt dann auf: „Er wollte, dass der Schmuck während seiner Abwesenheit im sicheren Tresor ist. Es hätte sein können, dass eines seiner Kinder vielleicht damit spielen oder kaputt machen könnte.“ Na, Gründe gibt es…