In Braunschweig heißt es Abschied nehmen – und zwar von einer echten Institution.
40 Jahre lang sind Kunden in der Kaiserstraße 18 in dem Werkstattladen der Lebenshilfe Braunschweig ein- und ausgegangen. Haben besonderes Handwerk gekauft. Sich ausgetauscht. Doch das gehört bald der Vergangenheit an. Über die Gründe für den Abschied aber auch über die Pläne für die Zukunft hat News38 mit der Lebenshilfe Braunschweig gesprochen.
Braunschweig: Nach 40 Jahren Liebe zum Detail
Die Kaiserstraße – für die Lebenshilfe Braunschweig ist dieser Standort ein „Herzstück“, wie Stefanie Luthmann, Bereichsleiterin für Bildung und Arbeit bei der Lebenshilfe, sagt. Es ist ein Ort der Begegnungen, ein Platz der Möglichkeiten – und war 40 Jahre lang auch das Zuhause des Werkstattladens. Wer das Geschäft betreten hat, hat die Liebe zum Detail und die Liebe zum Handwerk direkt gespürt. Egal ob Schmuck, Keramik oder Kleidung, alles, was Kunden dort kaufen konnten, wurde in Werkstätten mit viel Herz und Engagement produziert. Natürlich auch in Braunschweig.
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Genau so, wie es auch mit viel Herz und Engagement verkauft wurde. Denn ein Team von Ehrenamtlichen hat sich stets darum gekümmert, dass der Laden auch öffnen kann. Einige fleißige Helfer waren sogar von Anfang an dabei, wie Elke Franzen, Pressesprecherin der Lebenshilfe Braunschweig, gegenüber News38 sagt. Klar, dass der Abschied da nicht leichtfällt, da seien auch Trauer und Wehmut dabei. „Wir nehmen uns Zeit dafür“, betont Stefanie Luthmann. Heißt: Hier geht nichts Schlag auf Schlag. Und noch haben die Ehrenamtlichen auch noch etwas Zeit sich an den Gedanken zu gewöhnen, bald nicht mehr die Schlüssel für den Werkstatt-Laden in der Hand zu halten.
Darum schließt der Werkstattladen
Denn bis zum 22. Dezember können Kunden noch in der Kaiserstraße 18 einkaufen. Danach ist Schluss. Auch, weil die Lebenshilfe gemerkt habe, dass sich das Kaufverhalten der Menschen verändert und sich vieles beispielsweise ins Internet verlagere.
Doch was passiert nach dem 22. Dezember? Vorbei soll es nicht sein. Für die Lebenshilfe Braunschweig ist es eher ein Hoffen auf ein „Auf Wiedersehen“, wie Stefanie Luthmann betont: „Wir wollen niemanden auf dem Weg verlieren.“ Damit meint sie den Weg hin zum Online-Verkauf. Schon seit 12 Jahren bietet die Lebenshilfe online den „Lebenshilfe-Shop“ an und dort soll es die Produkte auch weiterhin geben. Zusätzlich will die Lebenshilfe auch noch einen Katalog anbieten, um diejenigen mit an Bord zu holen, die nicht so gerne online shoppen.
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Und für all jene, die am meisten die Begegnungen schätzen, soll es auch nicht ganz vorbei sein. Denn auf verschiedenen Märkten sollen die Produkte weiterhin angeboten werden. So zum Beispiel auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Dort ist die Lebenshilfe auch mit einem eigenen Stand auf dem Burgplatz vertreten.
Übrigens sollen die Türen des Ladens nicht für immer geschlossen bleiben. Zwar schließt sich das Kapitel „Werkstattladen“, doch ein neues Kapitel ist dort schon in Planung. Denn zukünftig könnten die Räumlichkeiten des Ladens für Beratungsangebote oder Workshops genutzt werden. Heißt also: Einen Leerstand mehr wird es in Braunschweig immerhin nicht geben.