Eine 25-jährige Polizeibeamtin verschwindet spurlos nach dem Start beim Behörden-Staffel-Marathon am Schwarzen Berg in Braunschweig. Ein Drama, das die Einsatzkräfte in Atem hält, aber glücklicherweise ein Happy End hat.
Die Sonne strahlt am Donnerstag (7. September) über Braunschweig. Die Temperaturen liegen um die 30 Grad – eigentlich ein traumhafter Tag für den traditionellen Behörden-Staffel-Marathon in Braunschweig.
Braunschweig: Läuferin verschwindet spurlos
Mit unter den Teilnehmern: Eine 25-jährige Polizistin, die eigentlich am späten Nachmittag zur Staffelübergabe wieder im Ziel eintreffen sollte. Doch: Da kommt sie nicht an. Von der jungen Frau fehlt plötzlich jede Spur. Dann wird es hektisch. (Hier liest du alle Details!)
Gegen 17.45 Uhr laufen die ersten Such-Maßnahmen an. „Wir haben schnell festgestellt, dass sie nicht mehr auf der Strecke war“, sagt Braunschweigs Polizeipressesprecher Dirk Oppermann. „Dementsprechend wurden größere Suchmaßnahmen ausgelöst, das heißt Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Maltesern waren vor Ort, haben unter Zuhilfenahme von Booten, speziellen Such-Hunden, Hubschraubern und auch Drohnen nach der Vermissten gesucht“, so Oppermann. Auch in den polizeiinternen sozialen Medien wird ein Such-Aufruf mit Foto der urplötzlich verschwundenen Kollegin gepostet. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass genau dieser Post entscheidend für den Such-Erfolg ist.
Die Nerven der Sport- und Arbeitskollegen der 25-Jährigen liegen blank. Was in ihren Köpfen in den bangen Momenten der Suche vorgegangen ist, kann sich wohl keiner vorstellen, denn als Polizeibeamte sind sie mit so manchem Schreckens-Szenario konfrontiert. Mit hängenden Köpfen und völlig ratlos sitzen sie unter anderem am Sportpark auf Biertisch-Garnituren und hoffen auf die erlösende Nachricht .
Gleichzeitig ist der ehrenamtliche Feuerwehrmann Kevin mit seinem gleichnamigen besten Kumpel, der Polizeibeamter ist, privat in Braunschweig unterwegs. Über die internen sozialen Medien haben sie von dem mysteriösen Vermissten-Fall erfahren. Sie unterhalten sich darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie beide sie in Braunschweig finden.
Braunschweig: Auffälliges rotes Shirt
Zwei Minuten später, gegen 22 Uhr, fahren sie durch die Gifhorner Straße – und plötzlich sehen sie an der dortigen Jet-Tankstelle eine Frau mit einem auffälligen roten Shirt, auf dem eine Startnummer zu sehen ist. Die beiden zögern nicht lange, sie wenden das Auto und bringen es neben der Frau zum Stehen. Kurzer Vergleich der Startnummern zwischen dem Suchbild und der Realität und es steht fest: „Das ist sie!“ Sie sprechen die Frau an. Und sie sagt, dass sie die Gesuchte ist.
Nach einem kurzen Check lassen die beiden Kevins die 25-Jährige in ihrem Auto Platz nehmen, geben ihr etwas zu trinken. Auf den ersten Blick wirkt die Läuferin erschöpft und durcheinander. Zeitgleich setzen sie einen Notruf ab: Wir haben sie gefunden. „Ja, erstmal war die Erleichterung groß, sie zu finden. Das ist das Wichtigste, dass sie am Leben ist und grob unverletzt, sage ich jetzt einmal. Uns ist erstmal ein Stein vom Herzen gefallen“, sagt Feuerwehrmann Kevin. Dank seiner Ausbildung weiß der junge Mann auch, wie er in so einer Situation reagieren muss – nach außen ruhig und gelassen. Die 25-Jährige kommt per Rettungswagen ins Klinikum.
So richtig fassen können es die beiden Freunde am Abend noch nicht, dass sie es waren, die – ohne wirklich zu suchen – die Vermisste gefunden haben. Trotzdem sei es ein schönes Gefühl: „Eigentlich kann man sagen man ist stolz, man ist happy, auch wenn man nicht gerne im Mittelpunkt jetzt steht. Wir freuen uns, das wir helfen konnten und hoffen das es der Polizeibeamtin bald besser gehen wird.“
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Ein emotionaler Moment, nicht nur für die beiden Kevins, sondern auch für Polizeisprecher Dirk Oppermann: „Das hier war es natürlich noch emotionaler für uns, weil eine Kollegin gesucht wurde“.
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Selbstverständlich sind auch die Sport- und Arbeitskollegen der vermissten 25-Jährigen erleichtert. Als an der Sammelstelle beim Sportpark Schwarzer Berg die gute Nachricht verkündet wird, können sie es im ersten Moment nicht glauben. Dann fallen sich alle fassungslos in die Arme und die eine oder andere Träne der Erleichterung fließt auch. Ein dramatischer Such-Einsatz in Braunschweig, der zum Glück gut ausgegangen ist. (a24/pklh)