Sabine ist todkrank. Die gebürtige Berlinerin hat Krebs. Sie leidet unter Schmerzen, Angst ist ihr täglicher Begleiter. Sabine lebt im Hospiz am Hohen Tore in Braunschweig.
Jetzt will die 62-Jährige noch einmal die Realität vergessen. Ihr ganzes Leben saß sie auf Pferden und verbrachte ihre freie Zeit im Stall. Ein letztes Mal erlebt die todkranke Sabine ein Stück Normalität, wie der „Wünschewagen Niedersachsen“ bei Facebook schreibt.
Braunschweig: Jeder Handgriff sitzt
Gemeinsam mit ihren Wunsch-Erfüllern Sabine und Christian machte sich Sabine auf den Weg nach Evessen im Kreis Wolfenbüttel. Das Ziel: Der Reiterhof von „Pferdesinne erleben“. Schon am Anfang zeigt sich das, was die schwerstkranke Sabine noch einmal erleben möchte. Auf einem Schild steht das Wort „Realität“, das rot durchgestrichen ist. Der Realität entfliehen, Normalität spüren, Schmerzen vergessen.
Ein letztes Mal möchte die erfahrene Reiterin auf einem Pferd sitzen. Auf dem Hof angekommen, wartet schon die schwarze Stute Mila auf Sabine. Jeder Handgriff sitzt. Die jahrelange Erfahrung ist deutlich zu erkennen, wie das Wünschewagen-Team bei Facebook schreibt.
„Da hat unser Gast gestrahlt – stärker als die Sonne!“
Wunsch-Erfüllerin und Namens-Vetterin Sabine hilft der 62-Jährigen dabei, in den Sattel zu steigen. „Das klappt richtig gut“, heißt es weiter. Hanna Barnstorf-Brandes vom Pferdehof führt Mila und Sabine langsam durch einen eingezäunten Auslauf. Mensch und Tier fühlen sich sichtlich wohl.
„Da hat unser Gast gestrahlt – stärker als die Sonne!“, so Wunsch-Erfüller Christian. Eine halbe Stunde hat die todkranke Berlinerin geschafft. Danach war ihre Kraft aufgebraucht. Noch ein letztes Mal streicheln, ein letztes Mal den Geruch von Heu und Pferd einatmen. Sofort zurück ins Braunschweiger Hospiz geht es für Sabine aber nicht. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und den Wunsch-Erfüllern genießt sie noch eine Pizza.
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