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Braunschweig: „Unbegründet und haltlos“ – klare Ansage nach Rassimusvorwurf von Schüler

Ein Schülersprecher aus Braunschweig erhebt Rassismus-Vorwürfe gegen einen Sicherheitsmitarbeiter – jetzt wird die Polizei deutlich.

Braunschweig
© IMAGO / Jürgen Ritter

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Atakan Koçtürk erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Sicherheitsmitarbeiter: Der Braunschweiger war am Sonntag (5. März) in seinem Schülersprecher-Büro in der Kleinen Burg. Plötzlich habe der Mitarbeiter die Tür aufgerissen – und Atakan für einen Einbrecher gehalten.

Im Anschluss sei es zu rassistischen Äußerungen gekommen: Es könne gar nicht sein, dass ein Türke Schülersprecher sei, soll der Sicherheitsmann gesagt haben. Dann rief er die Polizei – Atakan Koçtürk musste das Büro in Braunschweig tatsächlich verlassen (wir berichteten). In den Medien wurde teilweise laut, dass auch die Polizisten rassistisch gehandelt hätten. In einem Statement beziehen die Beamten jetzt Stellung.

Braunschweiger Polizei setzte Hausrecht durch

Als die Beamten in dem Büro in der Kleinen Burg ankamen, trafen sie auf den Sicherheitsmitarbeiter und den Schülersprecher Koçtürk. Letzterer habe nur einen Schlüssel bei sich gehabt, keinen Transponder, um den Alarm abzuschalten, so die Polizei. Eine Genehmigung, dass er sich in den Räumlichkeiten aufhalten darf, soll er ebenfalls nicht dabei gehabt haben.

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Weil der Sicherheitsmitarbeiter am Wochenende das Hausrecht für die Stadt Braunschweig hat, riefen die Beamten den Bereitschaftsdienst der Stadt an – doch das Problem, ob Atakan Koçtürk eine Zugangsberechtigung hatte, konnte nicht abschließend geklärt werden. Aus diesen Gründen verwies die Polizei den Schüler aus dem Büro.

Schüler aus Braunschweig erwähnte keine rassistischen Beleidigungen

Wie die Polizei weiter erklärt, habe Atakan währenddessen nichts von den rassistischen Beleidigungen des Sicherheitsmitarbeiters erwähnt. Um seinen Schlüssel wieder abzuholen, tauchte der Schülersprecher dann später auf der Polizei-Wache Mitte auf.

Dort hätte sich die Situation zwischen den Polizisten, Atakan Koçtürk und einem Begleiter hochgeschaukelt, nachdem die Beamten die Rechtslage erneut erklärten. Der Schüler und sein Begleiter sollen immer lauter geworden sein „und [sie] störten den Dienstbetrieb in erheblichem Ausmaß“, wie es weiter seitens der Beamten heißt.

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Weil die beiden die Wache nicht verlassen wollten und auch ein Platzverweis nichts daran änderte, hätten sie von den Polizisten hinausgebracht werden müssen. Dabei sei einer der Beamten von der Begleitung beleidigt worden. Intern seien die Vorfälle bereits untersucht worden – mit dem Ergebnis, dass sich keiner der Polizeibeamten falsch verhalten hätte.

Polizei Braunschweig wehrt sich gegen Rassismusvorwürfe

„Die teilweise in den Berichterstattungen formulierten Rassismusvorwürfe gegenüber der Polizei sind unbegründet und haltlos“, heißt es weiter in dem Statement. Außerdem sollen sich zwei Tage nach dem Vorfall, also am 7. März, der Ratsvorsitzende der Stadt Braunschweig und Polizei-Leiter Thomas Bodendiek mit Atakan Koçtürk zusammengesetzt haben.

Im Laufe des Gesprächs hätten sich die drei darauf geeinigt, sich zu einem weiteren Gespräch zu treffen, um mit den Polizeibeamten der Wache in Mitte noch einmal zu sprechen. Koçtürk habe dem ausdrücklich zugestimmt, an einer öffentlichen Diskussion habe er kein Interesse gehabt.


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Umso härter wiegen jetzt die Anschuldigungen: „Ich bin sehr enttäuscht von Herrn Koçtürk. Ich bin davon ausgegangen, dass die Beteiligten unserer Gesprächsrunde zu dem stehen, was gemeinsam vereinbart wurde“, so Thomas Bodendiek. „Durch die öffentlich dargestellten Aussagen von Herrn Koçtürk wird das Handeln der Beamten teilweise als rassistisch motiviert dargestellt. Das trifft nach den mir vorliegenden Schilderungen nicht zu.“