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Braunschweig: Freier in Panik! Zieht die Bruchstraße bald blank?

Vor Braunschweigs Bruchstraße sollen die Tore wegkommen. Das fordert zumindest die Gruppengeschäftsstelle Direkte Demokraten im Stadtrat.

Braunschweig: Bruchstraße
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In Braunschweig stand am gestrigen Mittwoch im Planungsausschuss der Stadt an: Soll die Bruchstraße, das Rotlichtviertel der Stadt, wieder sichtbarer werden? Das fordert die Gruppengeschäftsstelle Direkte Demokraten, die Fraktion des parteilosen Ratsherren Sven Knurr. Schließlich hat die Straße den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden und besteht aus 33 Fachwerkhäusern, die von den Bombenangriffen verschont geblieben sind.

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Daher lautet die Forderung: Weg mit den Eingangstoren! Das steht zumindest in einer Anfrage an den Stadtausschuss mit dem Wunsch, den Blick auf die historischen Fachwerkhäuser freizugeben.

Braunschweig: Rotlichtviertel nach dem Vorbild Amsterdams

In der Vergangenheit gab es bereits öfter die Forderung, die architektonische Substanz der Bruchstraße wieder mehr ins Zentrum zu rücken und die Eisentore zu entfernen. So zitiert die Neue Braunschweiger am 21. August 2015 den Architekten Rainer Ottinger:
„Wissen Sie eigentlich, was für eine schöne Sichtachse die Straße bildet? Welche neuen Perspektiven entstünden, wenn man die Tore öffnen, die Straße ans Viertel anbinden würde?“ Das Friedrich-Wilhelm-Viertel mit seiner Flanier- und Partymeile brauche mehr Durchmischung, Amsterdam gelinge das schließlich auch. Dort seien diese Quartiere inklusive Rotlicht Kult.

Braunschweig: Was bedeutet ein Öffnen der Tore

Aber was würde eine solche Entscheidung für die Sexarbeitende, die in der Bruchstraße arbeiten, bedeuten – beziehungsweise für die Freier? Könnte die Entfernung der Eingangstore zu einem Anstieg der Kriminalität führen? Auch der Arbeitsausschuss Innenstadt will Verbesserungspotenziale in Braunschweig aufzeigen und fordert laut „Braunschweiger Zeitung“ mehr Licht im Bereich der Bruchstraße. Dies nehmen die Direkten Demokraten zum Anlass und sagen, dass eine Öffnung der Tore zu einer gefühlten Sicherheit für Arbeitende der Bruchstraße führen würde.


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Auf der anderen Seite ist die Bruchstraße ein sicherer Raum für Sexarbeitende und deren Kundschaft. Die Frage, die sich nun stellt, ist die, ob sich vor diesem Hintergrund die Kriminalität nicht noch erhöht würde: Immerhin könnte es dazu führen, dass die Sexarbeit in den privaten Raum gedrängt wird. Eine Beantwortung der Anfrage soll im Nachgang an die Sitzung am Mittwoch (8. März) in Form einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen erfolgen. Eine Entscheidung steht demnach noch aus.