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Braunschweiger rasten wegen Klima-Klebern aus – diese Konsequenzen drohen der „Letzten Generation“

Aktivisten der „Letzten Generation“ haben mit einer Aktion in Braunschweig für Aufsehen gesorgt. Doch welche Folgen hat das für sie? Das liest du hier.

Aktivisten der "Letzten Generation" haben den Verkehr am Hagenring in Braunschweig lahmgelegt. Doch welche Konsequenzen drohen jetzt?
© News38 / Alina Brückner

Das ist die „Letzte Generation“

Wer die Aktivisten sind und was sie fordern, siehst du im Video.

Aktivisten der „Letzten Generation“ haben am Donnerstag (9. Februar) für Aufsehen – und bei manch einem für Frust – in Braunschweig gesorgt!

Fünf Aktivisten haben zeitweise den Verkehr am Hagenring lahmgelegt, und das pünktlich zum Feierabend (wir berichteten). Während einige am Straßenrand applaudierten und sich dafür bedankten, dass die Aktivisten sich dafür einsetzen, eine drohende Klimakatastrophe zu verhindern, waren andere wenig begeistert. Unverständnis und Frust machten sich nicht nur vor Ort, sondern auch im Netz breit. Doch was droht den Aktivisten eigentlich nach so einer Aktion?

Braunschweig: Aktion spaltet die Gemüter

Immer wieder sorgen Aktivisten der „Letzten Generation“ für Aufsehen. Nicht nur in Braunschweig. Erst vor wenigen Tagen beschmierten sie beispielsweise das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof in Hannover mit Farbe. Vor einigen Monaten legten sie den Verkehr am Bohlweg in Braunschweig lahm. Und am Donnerstag (9. Februar) haben sie am Hagenring eine ihrer Aktionen durchgeführt.

Ihre Forderungen:

  • ein Tempolimit von 100 km/h
  • ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den ÖPNV
  • Es soll einen Gesellschaftsrat geben – „Denn die Bundesregierung kommt ihrer verfassungsmäßigen Pflicht, unsere Lebensgrundlagen, Freiheit und Demokratie zu schützen, nicht nach.“

In der Löwenstadt war am Donnerstag bei der Aktion Applaus vom Seitenrand zu hören. Einige solidarisierten sich auch spontan mit den Aktivisten und stellten sich dazu. Doch andere wiederum zeigten wenig Verständnis. Auch Beleidigungen waren zu hören. Ein Mann riss einer Aktivistin im Vorbeigehen sogar die Mütze vom Kopf und schimpfte: „Habt ihr einen weg, oder was?“.

Braunschweiger Aktivistin: „Wurde auch schon getreten“

Klima-Aktivistin Lilli nimmt Anfeindungen bei ihren Aktionen in Kauf.
Klima-Aktivistin Lilli nimmt Anfeindungen bei ihren Aktionen in Kauf. Foto: News38 / Alina Brückner

Auch viele Facebook-Nutzer sind nicht begeistert von der Aktion. „Geht gar nicht“, schreibt jemand. „Vielleicht sollten sie sich mal ein sinnvolles Hobby suchen und in den Bereichen Altenheimen und Pflegeeinrichtungen, die dringend Personal benötigen, Hilfe leisten“, schlägt jemand anderes vor. Und ein dritter meint: „Ausrichtung gut, Ausführung nicht zielführend.“

Für Klima-Aktivistin Lilli sind solche Reaktionen nicht ungewöhnlich. „Ich wurde auch schon getreten, diese Woche wurde jemand angefahren vom Auto übers Bein. Das ist richtig scheiße, aber wir wissen, dass so was auf uns zukommen kann und sind da auch vorbereitet“, sagte sie im Gespräch mit News38 vor Ort.


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Braunschweiger Polizei stellt Strafanzeige

Für sie sei es dennoch der richtige Weg, um auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. „Das ist das mildeste Mittel, was noch bleibt“, betonte die 22-Jährige.

Doch die Aktivisten müssen sich nicht nur mit Beleidigungen und Anfeindungen auseinander setzen. Die Polizei Braunschweig hat nach der Aktion am Donnerstag in Braunschweig Strafanzeige gestellt – wegen Nötigung, heißt es auf Nachfrage von News38. Denn durch die Aktion waren einzelne Verkehrsteilnehmer beispielsweise gezwungen, ihren eigentlich geplanten Weg zu ändern. Ansonsten sei die Aktion aber friedlich verlaufen.