Daniela Behrens ist noch keine zwei Jahre im Amt, hat sich als Innenministerin von Niedersachsen aber bereits mehrere Fanszenen des Landes zum Feind gemacht. Unisono wettern die Fanszenen von Eintracht Braunschweig, Hannover 96 & Co., werfen ihr Polemik, mangelnde Kompetenz und mangelnde Bereitschaft vor, sich mit ihrem Standpunkt und ihren Problemen auseinanderzusetzen.
Nun sucht Behrens bei der Thematik Fußball, Sicherheit und Ausschreitungen das Gespräch. Zum Entsetzen der Fans von Eintracht Braunschweig aber nicht mit Fanverbänden, sondern ausschließlich zu den Vereinen selbst.
Eintracht Braunschweig: Behrens sucht Dialog, aber nicht mit Fans
VfL Wolfsburg, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, VfL Osnabrück: Die vier niedersächsischen Klubs im deutschen Profifußball sitzen am Mittwoch (3. August) mit der Innen- und Sportministerin am Tisch. Das Thema: Sicherheit in den Stadien, Ausschreitungen unter Fans – und das von ihr angedrohte Verbot von Gästefans bei Hochsicherheitsspielen wie dem Niedersachsen-Derby.
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Immer wieder hatten auch die Fanverbände und -institutionen der betroffenen Klubs nach eigenen Angaben Daniela Behrens den Dialog angeboten. Bislang ohne jede Reaktion. Die Innenministerin spricht offenbar lieber über statt mit Fans. In den Augen der Szenen ein Unding.
„Skandalös“ und „verheerend“
„Skandalös“, „verheerend“, „sehr befremdlich“ und „nicht nachvollziehbar“ nannten sie die Methodik der Ministerin. Die Braunschweiger Fanhilfe schrieb in einer Stellungnahme: „Die Sichtweise der betroffenen Eintracht-Fans spielt für ihre Einordnung der Vorfälle keinerlei Rolle.“ Sie beschwöre nur das Bild des gewalttätigen Fußballfans, statt sich mit der Materie zu beschäftigen.
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Am Mittwoch sitzen erneut keine Fanvertreter mit am Tisch. In den Augen der Fans von Eintracht Braunschweig & Co. eine weitere Möglichkeit. „Der Gästefan-Ausschluss ist für mich das Mittel der Wahl, wenn es keine anderen Instrumente gibt“, hatte Behrens bereits vor dem Treffen gesagt. Ein Thema, zu dem Fanorganisationen sicher einen Teil zum Diskurs beitragen könnten.