Ulrich und seine Kerstin (Namen geändert) haben sich vor Jahren einmal in einer Zeitungsannonce kennengelernt. Seitdem geht das Paar aus Niedersachsen zusammen durch dick und dünn, ist praktisch unzertrennlich. Immer wieder zieht es die beiden auch zu Urlauben ans Meer, um abzuschalten.
Dann folgte aber ein schwerer Schicksalsschlag für Ulrich und er wurde unheilbar krank. Derzeit verbringt er seine Zeit in einem Hospiz im Kreis Rotenburg. Noch ein letzter Wunsch wollte ihm aber nicht aus dem Sinn gehen: Einmal noch zusammen mit seiner Kerstin das Meer sehen. Das Team des ASB Wünschewagen Niedersachsen kam dem nur zu gerne nach. Auf Facebook berichten sie von einer emotionalen aber auch glücklichen Wunschfahrt.
Niedersachsen: Ulrich fährt mit seiner Kerstin ans Meer
Ob Ulrich sie überhaupt antreten könnte, das war am Donnerstag (27. Juni) gar nicht klar. An diesem Tag ging es ihm nämlich „richtig schlecht“, berichtet das ASB-Team in einem Facebook-Beitrag. Er hatte schmerzen „und auch ein wenig Angst“, so das Team. Man möchte es ihm nicht verübeln. So eine Fahrt nach Eckernförde ist selbstverständlich auch anstrengend. Dennoch sprachen ihm die drei ehrenamtlichen Wunscherfüller Inga, Sabrina und Harald zusammen mit dem Hospiz-Team Mut zu – mit Erfolg. Ulrich stieg in den Wünschewagen und sorgte dort für den ersten puren Glücksmoment der Fahrt.
+++ Niedersachsen: Rosi will das Meer sehen – ein allerletztes Mal +++
Er wollte nämlich direkt nach dem Einsteigen Musik hören. „Und dann ertönt sechs Monate vor Heiligabend plötzlich, unverhofft und ungewollt laut ‚Last Christmast‘ aus den Boxen“, so das ASB-Team. Es folgte lautes Gelächter – und die Stimmung war sichtlich gelöst. Der Trip nach Eckernförde konnte durchstarten!
Zahlreiche Glücksmomente
„Kaum am lang ersehnten Lieblingsort angekommen, ist der schwerstkranke Mittfünfziger wie ausgewechselt, strahlt über beide Ohren“, schwärmen seine Wunscherfüller. Zusammen mit seiner Kerstin konnte er den gemeinsamen Lieblingsort noch einmal ausführlich erkunden. Es ging durch den Hafen, die Stadt – und natürlich darf auch ein Strandbummel nicht fehlen! Kleines Highlight: Die „Bonbonkocherei“, in der Ulrich in einen wahren Kaufrausch verfällt. Wegen seiner Krankheit kann er nämlich keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, da sind die zahlreichen Lutscher für ihn „Genuss pur“, wie das ASB-Team weiter schreibt.
Auch für ein leckeres Eis ist an diesem Tag natürlich Zeit. Und hey! Auch ein quittengelbes Sportshirt konnte Ulrich noch abgreifen. Dem Wünschewagen-Team ist nach dem Ausflug klar: Das war für Ulrich ein Tag voller Erinnerungen – und manche davon kann er sich ja jetzt auch „sprichwörtlich auf der Zunge zergehen lassen“.
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Der ASB-Wünschewagen ist ein reines Ehrenamtsprojekt und ist für seine Arbeit stark auf Spenden angewiesen. Mehr über das Projekt erfährst du auf der Website des ASB (hier geht’s weiter).