Der Klimawandel sollte mittlerweile in den Köpfen aller Menschen angekommen sein. Damit einher geht, dass sich die Temperaturen auf der Welt verändern und auch wir in Niedersachsen mit heißen Tagen klarkommen müssen.
Wenn das Wetter in Niedersachsen wieder in Richtung Hochsommer geht, fängt in vielen Büros, Hallen und auf Baustellen das große Schwitzen an. Die Krankenkasse DAK hat sich nun mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitswelt beschäftigt. Das Ergebnis ist erschreckend.
Wetter in Niedersachsen macht Arbeitnehmern zu schaffen
Etwa 20 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Niedersachsen haben das Gefühl, bei starker Hitze weniger belastbar zu sein. Befragt wurden 225.000 Arbeitnehmer aus Niedersachsen, die bei der DAK versichert sind. Außerdem wurden 2023 rund 1.000 Beschäftigte in Niedersachsen zwischen 18 und 65 repräsentativ befragt. Besonders die jungen Arbeitnehmer fühlen sich durch die Hitze stark beeinträchtigt, ebenso wie Menschen mit chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankungen.
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Mehr als zwei Drittel der Befragten in Niedersachsen sehen zudem eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 60 Prozent fühlen sich leicht und elf Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa jeder und jede Fünfte beobachtet bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme (19 Prozent). „Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken“, sagt Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit.
Wetter in Niedersachsen: Produktivität nimmt ab
Das gelte auch für Niedersachsen, obwohl der Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmern unter dem Bundesniveau von 23 Prozent bleibe. Dem Report zufolge gebe es auch erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten in Niedersachsen zeige sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt.
Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen. „Betriebe müssen zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiterschaft ergreifen. Die Hitze wirkt sich schon jetzt deutlich auf die Produktivität aus“, rät Professor Volker Nürnberg, der als Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement den DAK-Gesundheitsreport fachlich begleitet.
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Mehr als ein Viertel der Beschäftigten gehe davon aus, dass sich die Bedingungen in ihrem Arbeitsbereich durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern werden, so der Bericht. Zwar haben fast drei Viertel an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln (74 Prozent) und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke (68 Prozent) angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, haben bisher nur wenige (20 Prozent), ein Großteil (38 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen, selbst wenn das Angebot vorhanden wäre.