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VW: Zweifel an E-Wende? Konzern-Boss Oliver Blume spricht Klartext

Zuletzt stand die Elektromobilität immer wieder in der Kritik. VW will in Zukunft nur noch auf E-Autos setzen. Aber ist dieser Kurs noch der richtige?

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© IMAGO/Jens Schicke

VW-Boss Oliver Blume – so steil verlief seine Karriere

Seit dem 1. September 2022 ist Herbert Diess nicht mehr CEO des VW-Konzerns. Nun sitzt Oliver Blume auf dem Chefsessel bei VW. Wir stellen dir seine Karriere vor.

In Europa werden Stimmen laut, die die Wende zu E-Mobilität anzweifeln und teils kritisieren. Wird dieser Trend den Kurs großer Autobauer wie VW ändern?

VW-Chef Oliver Blume hat sich zu der aktuellen Diskussion geäußert und hat dazu eine klare Meinung.

VW: Historische Entwicklung in der Kritik

Ziele in der Automobilindustrie, wie VW in naher Zukunft komplett auf Elektromotoren umzusteigen, wurden in jüngster Vergangenheit öfter angezweifelt. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bezieht VW-Boss Oliver Blume klar Stellung zu den Diskussionen. Dabei spricht er vom „größten Veränderungsprozess in der Geschichte der Automobilindustrie“.

Blume möchte weiterhin an den Plänen mit der E-Mobilität festhalten. In dem Bereich müsse sich allerdings noch einiges ändern: „Bisher fahren vor allem technikaffine und umweltbewusste Kunden Elektroautos. Die sehen die Vorteile, denn E-Autos sind inzwischen technisch überlegen.“ Es gilt, den Großteil der Autofahrer von den E-Autos zu überzeugen und für die neue Technologie zu gewinnen, sagt Blume. Er habe auch schon Ideen, wie man dies erreichen könne.

VW: Auch VW-Töchter mit großen Zielen

„Mit guten Produkten, einem breiten Ladenetz, attraktiven Preisen und angemessenen Kosten mit dem richtigen Energiemix an erneuerbarem Strom“, schlägt er vor. Zurückzurudern und sich wieder den Verbrennern zuzuwenden, sei keine Option: „Zwei Drittel unserer Konzerninvestitionen gehen in die Elektromobilität und neue Technologien.“

Porsche gehe mit gutem Beispiel voran, führt er weiter aus. „Im Jahr 2030 sollen über 80 Prozent der Neufahrzeuge rein elektrisch sein. Abhängig von der Nachfrage der Kunden und der Entwicklung der Elektromobilität in den Weltregionen.“

VW: Verbrenner entgültig Schnee von gestern?

Ein Grund, warum man nicht mehr zurück zu den Verbrennern könne, liege in der Branche selbst: „Die Autoindustrie ist langzyklisch, wir können nicht alle drei, vier Jahre unsere Entscheidungen infrage stellen.“ Angewiesen sei man bei diesem Prozess auch auf die Politik. Man brauche die richtigen Rahmenbedingungen, um eine solch große Entwicklung in dem gewünschten Tempo voranzutreiben und die Ziele einzuhalten. „Wir haben umfangreich investiert und arbeiten darauf hin, dass in Europa ab 2035 Neufahrzeuge zu 100 Prozent elektrisch angetrieben sein werden.“

Den Kunden möchte man E-Autos mit niedrigeren Preisen schmackhaft machen. Laut den „Finanznachrichten“ sollen ab 2026 mehr Modelle mit E-Motoren von VW und einiger Tochtermarken auf den Markt kommen. Sie sollen um die 25.000 Euro kosten. Man untersuche bereits, ob man einige Autos auch für 20.000 Euro anbieten könne.

VW: Markt in China soll erobert werden

In China habe Volkswagen den großen Nachfrage-Schub an Elektro-Autos nicht auffangen können, da man seine Strategie komplett über den Haufen und neu erarbeiten musste. Die Konkurrenz wusste diese Gelegenheit zu nutzen. Nichtsdestotrotz sei VW noch der größte Autoverkäufer in China. Bei den E-Autos möchte man in Zukunft eine ähnliche Position einnehmen: „Mit unseren eingeleiteten Programmen werden wir in China mittelfristig eine ganz andere Rolle in der E-Mobilität spielen.“


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Die Ziele bei VW werden groß gesteckt. Nicht nur im Reich der Mitte möchten die Wolfsburger Vorreiter werden. „Wir wollen der erfolgreichste ausländische Autohersteller in China bleiben und insgesamt unter den größten drei aller Hersteller sein.“ E-Mobilität soll dabei in Zukunft das Steckenpferd für Volkswagen werden.