Bei vielen VW-Händlern macht sich Ärger über die neueste Entscheidung des Autobauers breit. Sie schimpfen über massive Geldeinbußen.
Was es mit den VW-Kürzungen auf sich hat, erfährst du hier.
VW-Kürzung ärgert Händler
VW ist der größte Autobauer in Deutschland. Eine Änderung sorgt jetzt allerdings für Händler-Ärger. Das generelle Sparprogramm des Konzerns dürfte mit diesen Kürzungen auch etwas zu tun haben. Dass VW sich die Einsparungen aber bei mit Händler-Kürzungen wieder reinholen will, sorgt für Aufregung, berichtet die „Automobilwoche“.
Bisher hatte VW ein Bewertungssystem mit Bonuszahlungen, wenn Händler bestimmte Schwellenwerte erreicht haben. Für die höchste Bonusstufe gab es für die Händler auch die größten Boni. Je nach Modell können das bis zu einem Prozent sein. Das galt beim sogenannten „We Connect“-Bonus und dem „Mystery Shopping“-Bonus. Diese Werte wurden jetzt allerdings angehoben – und machen es für Händler schwerer einen Bonus für Kunden-Werbung zu bekommen.
VW-Bonuszahlungen: So sehen sie aus
Das System besteht aus zwei verschiedenen Teilen. Den „We Connect“-Bonus bekommen Händler, wenn Kunden sich bei dem VW-Connectivity Dienste anmelden, dazu gehört auch die We Connect App.
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Der zweite Teil ist das „Mystery Shopping“, auch Testkäufe genannt. Diese Tests werden von vielen Unternehmen genutzt, um die Qualität ihrer Produkte und ihre Leistungen zu verbessern. So geht auch VW vor. Bekommen die Händler gute Bewertungen beim Testkauf, rutschen sie auch in eine höhere Bonusstufe. Die zu erreichen ist bald aber noch schwerer, als bisher.
Massive Kürzungen sorgen für Geld-Einbußen
Die Automobilwoche berichtet, dass Händler nach dem bisherigen System die höchsten Boni erhalten haben, wenn sich mindestens 80 Prozent der Kunden für die Connectivity-Dienste angemeldet haben. Nach dem neuen Bewertungssystem müssen sie dafür jetzt eine Quote von mindestens 95 Prozent erreichen. Händler, die unter 65 Prozent liegen, erhalten außerdem gar keinen Bonus mehr. Bisher haben hier 50 Prozent gereicht.
Beim Mystery Shopping ist der Stand ähnlich, berichtet die Automobilwoche weiter. Einen Bonus bekommen Händler mit den neuen Regelungen erst ab einer guten Bewertung des Kaufs von mindestens 83 Prozent. Zuvor waren es noch 70 Prozent. Um den höchsten Bonus zu erreichen, brauchen die Händler bald Bestnoten. Erst ab 98 Prozent ist der vorgesehen.
Kritik von Händlern: „Wird mich 100.000 Euro kosten“
Die erhöhten Bonusstufen machen es in Zukunft schwerer für Händler, überhaupt einen Bonus zu erreichen. Einige von ihnen sagen gegenüber der Automobilwoche, dass die Anpassungen zu kurz vor dem Jahresende kommen und das deswegen besonders in dieser ohnehin schon schwierigen Lage für Probleme sorgen könnten. „Große Gruppen dürfte das Millionen kosten“, heißt es weiter.
Andere Stimmen finden die Anpassung der Boni wiederum zum Teil sinnvoll. Um die Verkaufsleistung zu verbessern, ist es manchmal auch nötig, Prozentwerte anzupassen, so ein Händler zu der Automobilwoche. Für VW dürften die Einsparungen in jedem Fall hilfreich sein. Ob der Konzern an den richtigen Ecken gespart hat, wird sich wohl schon bald zeigen.