Ein Schatten legt sich über VW.
Das Brummen der Industrie hört sich plötzlich weniger selbstsicher an. Das Unternehmen, das einst den Autosektor dominierte, zeigt erste Anzeichen von Schwäche. Vor kurzem wurde erst verkündet, dass VW-Tochter Cariad rund 2000 Stellen streichen muss.
VW: Sichtbare Risse im Fundament
Der VW-Konzern, bekannt für seine Dominanz in der Automobilindustrie, steckt tief in einer Absatz- und Beschäftigungskrise. Der Verkauf von Elektro-Autos, der als Schlüssel für die Zukunft des Unternehmens angesehen wird, stolpert sowohl auf dem riesigen chinesischen Markt als auch in Europa. Eine Rückkehr zu den traditionellen Verbrennungsmotoren ist jedoch auch keine Option mehr.
Spannend könnte es für die 300 Mitarbeiter in der Dresdner Fabrik werden. VW Sachsen sagt, dass die Fahrzeugproduktion des ID.3 in Dresden nach wie vor laufe und keine kurzfristigen Anpassungen geplant seien. Gleichzeitig sagte ein Sprecher auch: „Gegenwärtig prüft Volkswagen ergebnisoffen, wie der Standort nachhaltig und zukunftssicher ausgerichtet werden kann. Dazu ist das Unternehmen in Gesprächen mit der Arbeitnehmervertretung. Die Beschäftigungssicherung bis 2029 hat unabhängig dieser Gespräche für alle rund 300 Mitarbeitenden unverändert Bestand.“
Im Werk Emden sind die Zahlen jedenfalls besorgniserregend. Fast 200 weniger Beschäftigte als noch zu Beginn des Jahres.
VW: Konflikte innerhalb des Giganten
Aber es sind nicht nur die Zahlen, die Sorgen bereiten. Es brodelt innerhalb des Unternehmens. Bei Elag im Emder Hafen, bei Moia in Hamburg und Hannover, überall gibt es Unstimmigkeiten und vorläufige Warnstreiks. Das Hauptanliegen der Beschäftigten: der Abschluss eines Tarifvertrages.
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Inmitten dieser turbulenten Zeiten ergreift DIE LINKE Niedersachsen das Wort. Sie positioniert sich solidarisch neben den Arbeitern und Ingenieuren und fordert politisches Eingreifen. Insbesondere werden Stephan Weil (SPD) und Julia Willie Hamburg (Grüne), beide Aufsichtsratsmitglieder bei Volkswagen, aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen. Es gehe um die soziale Verantwortung des Managements gegenüber den Beschäftigten. Darüber hinaus wird ein radikaler Kurswechsel in der Unternehmenspolitik gefordert – hin zu einer sozial-ökologischen Transformation. „Ein Turnaround in Richtung Verkehrswende ist nicht erkennbar“, heißt es dazu in der entsprechenden Pressemitteilung.
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Es bleibt abzuwarten, ob diese Forderungen Gehör finden werden. Doch eines ist klar: Die Krise bei VW hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische und soziale Dimensionen. Schließlich ist der Konzern einer der größten Arbeitgeber in der Region.