Zwei Schwestern leben in Salzgitter und in Bad Kreuznach. Die beiden sehen sich nach zweieinhalb Jahren endlich wieder – und das wahrscheinlich zum letzten Mal.
Diese rührende Wünschewagen-Geschichte aus Salzgitter wurde gerade auf der offiziellen Facebook-Seite des Wünschewagens Niedersachsen geteilt.
Salzgitter: Getrennt durch die Pandemie
Zweieinhalb Jahre haben sich Renate und ihre Schwester Hannelore nicht gesehen. Schuld daran war die Corona-Pandemie, die schwere Krankheit der jüngeren Renate und das weit entfernte Zuhause der Älteren in Bad Kreuznach. Doch der Kontakt zwischen den beiden Frauen ist dennoch innig. Jeden Tag telefonieren sie per FaceTime miteinander – und das, obwohl sie bereits 93 und 94 Jahre alt sind.
Salzgitter: Lang ersehnter Wunsch
Doch sich noch einmal so richtig fest in den Arm nehmen dürfen, das haben sie sich beide von Herzen gewünscht. Das ließen sich Wunsch-Erfüllerinnen Julia und Anastasia vom ASB nicht zweimal sagen und fuhren mit der aufgeregten Renate nach Bad Kreuznach, um Schwester Hannelore in ihrem Zimmer im betreuten Wohnen zu besuchen. Kaum betreten sie den Raum, liegen sich die beiden Schwestern schon in den Armen und drücken sich.
Bis zum Vorabend hätten beide nicht daran geglaubt, dass der Ausflug wirklich wahr werden könne, heißt es in dem Facebook-Post. Dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich Zeit nehmen, zwei alte Damen noch einmal so glücklich zu machen… Unglaublich.
Salzgitter: Der emotionale Höhepunkt
Mit dabei sind nicht nur die beiden ASB-Helferinnen, sondern auch Bezugspflegerin Nicole aus dem Hospiz Salzgitter, die sich für diese Wunschfahrt extra frei genommen hat. Und auch Renates Sohn Heinrich ist mitgereist, der sich freut, Mama und Tante so fröhlich zu sehen. Gemeinsam nehmen sie noch ein letztes Familienfoto auf.
Später gehen sie in Bad Kreuznach alle zusammen essen. Für die beiden Schwestern gibt es es Spaghetti Carbonara – das mögen sie beide gerne. Und danach auf einen Spaziergang am Rollator durch den Park zu den Salinen. „Etwas für die Gesundheit tun“, schlägt Hannelore vor.
Dann folgt der emotionale Höhepunkt der Reise: Weil Renate beim Geburtstag ihrer großen Schwester im August vermutlich nicht mehr dabei sein wird, baut sie für ihr „Schätzelein“, wie sie ihre Schwester nennt, einen Gabentisch auf. Es gibt Marmelade und Streichwurst, ein besonderes Familienbild schmückt den Tisch. „Und angesichts dieser liebevollen Geste müssen wirklich alle Beteiligten der kleinen Reisegruppe schlucken“, heißt es auf der Facebook-Seite des Wünschewagens.
Der Weg zurück ins Hospiz Salzgitter
Auf der Rückfahrt zurück ins Hospiz Salzgitter will Renate nicht schlafen. „Sie sitzt hinten im Wünschewagen und lässt diesen wunderbaren Wunschfahrtag Revue passieren, saugt jede Minute dieser besonderen Reise in sich auf“.
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Die Geschichte von Renate und Hannelore ist eine herzergreifende Geschichte, die zeigt, wie wertvoll die Arbeit des Wünschewagens ist und wie viel Freude sie Menschen in ihren letzten Tagen bereiten kann.