Pendler zwischen Braunschweig und Wolfsburg müssen jetzt ganz stark sein.
Die Deutsche Bahn hat am Freitag (17. Februar) schlechte Nachrichten überbracht: Beim Ausbau der Weddeler Schleife hakt es offenbar gewaltig. Daher bleibt die Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg noch länger eine Baustelle.
Braunschweig: Pendler-Frust garantiert
Eigentlich sollte das zweite Gleis ab kommendem Dezember fertig sein. Dann sollte es endlich den von vielen so ersehnten Halbstunden-Takt zwischen Braunschweig und Wolfsburg geben – vor allem für VW-Werker ein Traum. Aber aus Dezember 2023 wird laut Bahn Ende März 2024. Vorher sei man hier noch nicht fertig, hieß es.
Aber, warum? „Die Gründe hierfür liegen vor allem in der veränderten Marktlage aufgrund des Ukraine-Kriegs. Diese führt zu Liefer-Schwierigkeiten und Engpässen bei dringend benötigten Baumaterialien“, sagt die Bahn. Auch die Auswirkungen des Güterzug-Unfalls bei Leiferde im November vergangenen Jahres hätten den Bau-Ablauf in der letzten großen Sperrpause an der Weddeler Schleife erschwert und verzögert. „Zudem kam es seit Baubeginn 2021 immer wieder zu nicht absehbaren bautechnischen Herausforderungen. Zuletzt mussten an der 1996 errichteten Eisenbahn-Brücke Schunter die Fundamente einiger Pfeiler zunächst ertüchtig werden, was den Bauablauf ebenfalls verlängerte“, hieß es.
Gemeinsam mit Experten und Projektpartnern habe die Deutsche Bahn in den vergangenen Wochen mehrere Szenarien geprüft und intensiv daran gearbeitet, um die Verzögerung mit rund drei Monaten so gering wie möglich zu halten. So habe auch eine Lösung gefunden werden können, den Halbstundentakt auch unabhängig von den saisonalen Fahrplanwechseln im Dezember und Juni einzuführen.
Braunschweig: Wieder Schienenersatzverkehr
Der Strecken-Abschnitt zwischen Weddel und Fallersleben werde wie geplant vom 16. Juni bis zum 24. August 2023 gesperrt. Zusätzlich müsse der Abschnitt zwischen dem 10. Dezember 2023 und Ende März dann noch einmal gesperrt werden – dann setzt die bahn wieder Busse als Schienenersatzverkehr ein.
Braunschweig: Erste Reaktionen
Beim Regionalverband Großraum Braunschweig ist man not amused: „Für die Pendelnden auf der Strecke sowie für die Unternehmen, die seit Jahren auf eine zweigleisige Bahnstrecke warten, wird es schwer sein, sich noch ein Vierteljahr länger zu gedulden. Wir setzen darauf, dass es keine weiteren Verzögerungen gibt“, sagt der Verbandsvorsitzende Detlef Tanke.
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Es gibt aber auch positivere Töne. Zum Beispiel lobt Verbandsdirektor Ralf Sygusch die Zusammenarbeit der Beteiligten: Angesichts der Schwierigkeiten der letzten Jahre, zum Beispiel wegen Liefer-Engpässen von Baumaterialien, als auch angesichts der Komplexität eines solchen Infrastrukturprojekts sei die Verzögerung von wenigen Monaten nachvollziehbar. „Alle am Projekt Beteiligten treiben eine schnellstmögliche Fertigstellung voran. Insbesondere auch die Unterstützung des Bundes läuft jetzt wieder.“
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Die Deutsche Bahn investiert in ihre Infrastruktur und baut die Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg seit Ende 2021 aus. Entlang der Weddeler Schleife entsteht ein zweites Gleis zwischen Weddel und Fallersleben, damit Züge künftig häufiger und flexibler fahren können – und hoffentlich auch pünktlicher.