Das Naturschutzgebiet Appelhorn im Harz ist nicht nur bei Wanderern ein echter Geheimtipp. Die Harzer Idylle erfreut sich mit seiner wunderschönen und naturbelassenen Landschaft großer Beliebtheit. Doch bei genauerem Hinsehen fällt auf: Ganz so viel Leben tobt da nicht mehr. ABER die Rettung ist jetzt da – und sie kommt auf vier Beinen.
Was für das Gebiet im Harz geplant ist, erfährst du hier.
Harz: Naturschutzgebiet bedroht – Retter kommen vierbeinig
Weite Wiesen, Feldwege und Wald, es wirkt wie ein perfektes Stück Natur. Doch der Schein trügt: Das Gebiet ist heruntergekommen und auch die Artenvielfalt ist nicht mehr so blühend wie sie einmal war.
Schuld daran sind unter anderem dominante Gras- und Pflanzenarten, gegen die seltenere, aber dafür wichtigere Pflanzen kaum eine Chance haben, berichtet der Kreis Goslar. Die Folge ist, dass es bald nur noch wenige Pflanzenarten und damit nur noch einen sehr verkleinerten Lebensraum für manche Tiere wie zum Beispiel Bienen gibt. Maschinen würden die Artenvielfalt nicht erhalten können, so der Kreis weiter. Also wurde auf eine andere Lösung gesetzt: Schafe und Kühe beweiden jetzt die Wiesen!
„Harzer Rotes Höhenvieh“ kommt in die Region
Genauer gesagt „Harzer Rotes Höhenvieh“ des Harz Vorlandhof Bock GbR und Schafe der Schäferei Kroll. Die Schafe werden außerdem von Herdenschutzhunden bewacht, um Angriffe von beispielsweise Wölfen, Füchsen und Luchsen so gut es geht zu verhindern. Dank der Vierbeiner soll also bald wieder für ein ausgeglichenes System zwischen Pflanzen und Tieren gesorgt sein und die ehemalige Artenvielfalt wieder erwachen.
Seit 2008 ist Appelhorn ein Naturschutzgebiet. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIMA) hat als Eigentümer die Pacht neu vergeben und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar möchte die Fläche jetzt zusammen mit der BIMA, dem Landschaftspflegeverband Goslar e.V und den Weidetierhaltern Appelhorn wieder zum Leben erwecken, so Mandy Henning-Hahn von der Naturschutzbehörde.
Harz: So soll Appelhorn wieder blühen!
Eigentlich sollte einem reibungslosen Ablauf jetzt nichts mehr im Wege stehen: Die elektrischen Zäune sind so konstruiert, dass Wild-Tiere nicht gestört werden, das Vieh aber nicht hinaus kann. Außerdem gilt in Naturschutzgebieten eine ganzjährige Leinenpflicht, die Hunde sollten also auch kein Problem darstellen – eigentlich.
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Denn eine Sorge gibt es noch: Die Menschen. Kroll appelliert also an Spaziergänger und Hundehalter:„Bitte bleiben Sie nicht an der Koppel stehen und verlassen sie die Wege nicht. Unsere Tiere – weder Schafe noch Hunde – sind keine Trainingsobjekte für Ihre Vierbeiner und brauchen tagsüber Ruhe, damit sie fit für ihren Einsatz in der Nacht sind.“ (ams)