Wie geht es mit dem VW-Werk in Zwickau weiter? Das fragen sich die Mitarbeiter schon seit geraumer Zeit. Die Unsicherheit ist groß.
Doch Ministerpräsident Michael Kretschmer und VW-Boss Oliver Blume sind sich mit einer Sache sicher.
VW-Werk in Zwickau: Kretschmer glaubt an Zukunft
Trotz Überkapazitäten und Personalabbau sieht Ministerpräsident Michael Kretschmer für den Volkswagen-Standort in Zwickau eine Zukunft. „Ich bin mir sehr sicher, dass Zwickau eine Perspektive hat“, sagte der CDU-Politiker im ZDF. Gleichzeitig forderte er Gewerkschaften und Bundespolitik zur Mithilfe auf, um den Standort zu sichern. VW-Konzernchef Oliver Blume sagte im Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Wir kümmern uns um Zwickau.“
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Zwickau ist im VW-Konzern Vorreiter beim Umstieg auf E-Autos. Seit einigen Jahren werden dort ausschließlich Fahrzeuge mit Elektroantrieb für die Marken VW, Audi und Cupra gebaut. Doch die Nachfrage entwickelt sich nicht so wie erhofft und die Konkurrenz anderer Hersteller vor allem aus China ist groß. Daher wird in Zwickau mit rund 9.200 Beschäftigten nur noch im Zwei-Schicht-Betrieb produziert. Auf absehbare Zeit sollen zudem Modelle an andere VW-Standorte abgegeben werden.
VW sei mit Abstand Marktführer in Europa bei der Elektromobilität, betonte Blume im „Zeit“-Interview. „Daran hat die Pionierarbeit der Mannschaft in Zwickau großen Anteil.“ Allerdings müsse der Markt wachsen, damit sein Unternehmen seine Kapazitäten ausschöpfen könne. Mittelfristig würden reine E-Autos für Kunden viel attraktiver, auch weil sie günstiger würden als Verbrenner oder Hybride.
Auerswald: Kreislaufwirtschaft ist zentrales Zukunftsthema
Neben Zwickau hat Volkswagen in Sachsen weitere Standorte in Chemnitz und Dresden. VW-Sachsen-Chef Danny Auerswald betonte im ZDF Morgenmagazin, dass es trotz des Umbruchs in der Automobilindustrie bei Volkswagen eine Beschäftigungssicherung bis 2030 gebe und keine Standorte geschlossen würden. Zudem sei man in Zwickau dabei, mit dem Thema Kreislaufwirtschaft ein neues Geschäftsfeld zu erschließen. Dabei geht es um die Demontage gebrauchter Autos, um Teile und Rohstoffe zurückzugewinnen. „Kreislaufwirtschaft ist für uns ein zentrales Zukunftsthema.“
Unsicherheit gibt es aber weiterhin wegen Chipengpässen. Für die kommende Woche ist die Produktion bei Volkswagen vorerst gesichert. Wie es danach weitergehe, sei aber noch nicht abzuschätzen, teilte der Konzern in Wolfsburg mit. „Vor dem Hintergrund der dynamischen Lage können kurzfristige Auswirkungen auf das Produktionsnetzwerk des Volkswagen-Konzerns jedoch weiterhin nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden“, so ein Sprecher.
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Linke fordert Stiftung zur Unterstützung von Zulieferern
Die drohende Chipkrise und die Folgen für die Auto-Branche mit etwa 100.000 Beschäftigten in Sachsen war am Donnerstag auch Thema im Landtag. Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) sprach von einem alarmierenden Signal dafür, wie abhängig Europa in zentralen Zukunftstechnologien noch immer sei. Insgesamt müsse die deutsche Auto-Industrie wieder wettbewerbsfähiger werden. „Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass wir unsere Abhängigkeiten in den Lieferketten verringern.“ Dabei könne Sachsen als wichtiger Mikroelektronik-Standort ein verlässlicher Partner sein.
Die Krise sei das Ergebnis verfehlter Industriepolitik, kritisierte der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Stefan Hartmann. „Die meisten sächsischen Autozulieferer sind Betriebe mit rund 50 Beschäftigten. Sie haben weder das Eigenkapital noch den Zugang zu Fremdkapital, um den Umstieg auf zukunftsfähige Geschäftsfelder alleine zu stemmen.“ Er forderte eine „Zukunftsstiftung Zulieferer Automobil Sachsen“, die von Konzernen wie VW und BMW finanziert werden solle. Aufgabe der Stiftung solle sein, kleine und mittlere Zulieferer zu unterstützen. (dpa)
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