VW und Outsourcing? Das passt eigentlich nicht zusammen.
Umso erstaunlicher ist das, was im VW-Stammwerk in Wolfsburg schon länger herumgeisterte und ab kommendem Sommer offiziell ist.
VW Tor 17: Neues vom Drehkreuz
Es geht ums Tor 17. Hier wimmelt es nur so vor VW-Mitarbeitern und Besuchern. Tausende gehen hier tagtäglich durch den Tunnel rein und raus. Eine Sache soll sich am Drehkreuz offenbar ändern: Der Werkschutz. Volkswagen will an Tor 17 künftig externe Werkschützer einsetzen. Voraussichtlich ab kommendem Sommer, sagt der Konzern.
Ein Betriebsrats-Sprecher beschrieb die Situation an Tor 17 so: „Es ist einer der Empfänge, an dem es die Service-Dienstleistung der Besucher-Anmeldung gibt, aber nicht parallel auch noch klassische Werksicherheits-Aufgaben wie spezifische Kontroll-Tätigkeiten. Viele der übrigen Zugänge, neben Tor 17, sind entweder reine fernüberwachte Drehkreuz-Anlagen, die per VW-Hausausweis öffnen, oder größere Zufahrts-Tore, an denen auch Fahrzeug-Schranken vorhanden sind – so wie etwa Tor Sandkamp oder Tor Ost.“
Eine VW-Sprecherin begründete den Schritt gegenüber News38 so: „Im Rahmen der sozialverträglichen Personalreduzierungen wird geprüft, wo Aufgaben entfallen oder Personal umverteilt werden kann. Die Analyse hat gezeigt, dass sich der Werkschutz künftig stärker auf sicherheitsrelevante Aufgaben konzentrieren kann.“ Und weil die Besucher-Anmeldung an Tor 17 keine Kontrollfunktion beinhalte, solle diese Aufgabe von einem externen Dienstleister übernommen werden. Er soll dann also zum Beispiel die Tages-Pässe ausstellen.
Kontrollen und die Bearbeitung sicherheitsrelevanter Vorgänge dagegen sollen nach wie vor Werkschutz-Beschäftigte der Werksicherheit der Service Factory übernehmen, hieß es. Die bisher an Tor 17 eingesetzten VW-internen Kollegen sollen künftig die übrigen Werkschutz-Einheiten verstärken, sagte der Betriebsratssprecher. „Dieser Umstand hat keinen Einfluss darauf, dass die Service Factory selbstverständlich das VW-interne Kompetenzzentrum für alle Themen rund um die Werksicherheit war, ist und auch in Zukunft bleiben wird“, betonte er.
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Trotzdem ist das Ganze insofern eine Art Tabubruch, als dass VW bisher interne Bereiche fast immer auch immer intern besetzt hat. Eben mit der Service Factory. Sie kümmert sich unter anderem auch um alle Gastro-Themen im Werk – oder um soziale Angebote, etwa um die Inklusion leistungsgeminderter Beschäftigter. Aber offenbar ist auch die Service Factory in Krisenzeiten nicht mehr unantastbar.
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Andere große Unternehmen setzen schon lange auf externe Dienstleister. Einfach, um Geld zu sparen. Unter anderen soll auch Ex-VW-Chef Herbert Diess kein großer Freund der Service Factory gewesen sein, hieß es damals.
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In der Belegschaft ist das Ganze jedenfalls ein großes Thema, hört man. Sogar von Unruhe ist die Rede. Generell schwebt der harte Sparkurs wie ein Damoklesschwert über dem Stammwerk.