Die Entwicklungen beim Autokonzern VW überschlagen sich immer weiter. Während die Mitarbeiter weiterhin um ihre Jobs fürchten, spekulieren immer mehr Menschen über die Gründe hinter der Krise.
Nicht nur die Mitarbeiter sind enttäuscht von den Entscheidungen des Konzerns, sondern auch vielen Personen der Öffentlichkeit. Ein Politiker ist mit VW besonders unzufrieden und wendet sich in einem Interview an die Mitverantwortlichen.
VW: Vertrauensverlust nach Betrug
Der Auto-Konzern steht bereits seit mehreren Monaten im Rampenlicht, wobei Politiker immer wieder ihre Meinung und Lösungsvorschläge in der Krise äußern. Bei der Talkshow „MUT Talk“ des Magazins „Focus“ hat sich jetzt auch der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) klar positioniert. Dabei rechnete er aber nicht nur mit dem Konzern ab.
Allem voran erzählt er, dass er als langjähriger ehemaliger VW-Kunde das Vertrauen in den Konzern verloren habe, vor allem nach der Diesel-Affäre. Bis dahin sei er selbst aus Überzeugung einen Diesel gefahren. In dieser Technologie sieht er laut dem Interview eine Chance, die nie genutzt wurde.
VW: Hohe Strompreise führen zu nichts
Scharf wird von Ramelow besonders der Strategiewechsel kritisiert. Anstatt sich auf eine Richtung zu fokussieren, hat der Konzern immer wieder die Pläne geändert. „Erst auf Diesel setzen, dann plötzlich Elektro – und dabei die Entwicklung verschlafen“, sagt Ramelow.
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Die Wucherpreise für Strom in Deutschland sind ihm ebenfalls ein Dorn im Auge. Verantwortlich dafür sieht er vor allem die Politik. Der E-Stromer für 20.000 Euro gibt es darüber hinaus auch noch nicht. Aber das ist offenbar nicht das einzige, was aus Sicht des Linken-Politikers bei dem Strategiewechsel nicht funktioniert hat.
VW: Wettbewerber wurden nicht ernst genommen
Auch die Wettbewerber soll der Konzern nämlich aus den Augen verloren haben. „Man ist auf der Fettblase geschwommen und hat dabei übersehen, wie die Chinesen den Automobilbau perfektionieren“, sagt Ramelow und nennt als Beispiel die Ansiedlung des chinesischen E-Auto-Batterie-Herstellers CATL in Thüringen.
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Deutschland bietet seiner Meinung nach viele Forschungskapazitäten, weswegen die chinesischen Autobauer hierhin kamen. Die Kapazitäten wurden hingegen von deutschen Autobauern nicht abgerufen.