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VW-Krise: Habeck wird auf Gipfel deutlich – und schießt gegen SPD-Kollegen! „Strohfeuer“

VW steckt in einer tiefen Krise – und die Politik soll’s richten. Jetzt hat sich Wirtschaftsminister Robert Habeck geäußert.

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Robert Habeck hat am Krisengipfell von VW teilgenommen. (Archivbild) Foto: IMAGO/Hartenfelser

VW steckt in einer tiefen Krise. Sinkende Absatzzahlen bei Elektroautos, steigende Produktionskosten und der Wegfall der staatlichen Förderung für Elektroautos setzen den Konzern massiv unter Druck.

Inmitten dieser Herausforderungen hat sich VW mit einem klaren Anliegen an den Autogipfel mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt.

VW: Neue Kaufprämie gefordert

Der krisengeschüttelte Autobauer VW hat beim Gipfel auf eine neue Kaufprämie für Elektroautos gedrängt. Konkret fordert VW einen staatlichen Zuschuss von 4000 Euro pro E-Auto. Voraussetzung: Die Hersteller selbst müssten zusätzlich einen Preisnachlass von 2000 Euro gewähren. Damit soll der stockende Absatz angekurbelt werden.

Der Umweltbonus, der ursprünglich bis Ende 2024 laufen sollte, war Ende vergangenen Jahres im Zuge der Haushaltskrise überraschend gestrichen worden. Das schlägt sich nun in den Verkaufszahlen nieder. Branchenexperten sind sich einig: Der Wegfall der Förderung hat maßgeblich zur aktuellen Absatzkrise bei VW beigetragen.

Oliver Blume: „Staatliche Maßnahmen dringend notwendig“

VW-Chef Oliver Blume betonte in einem Interview mit RTL und ntv die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen: „Prämien könnten kurzfristig stimulieren, gerade in den Einstiegssegmenten.“ Doch allein Kaufprämien reichten nicht aus. Blume forderte zudem steuerliche Erleichterungen, insbesondere für betrieblich genutzte Fahrzeuge, und wies auf die enormen Stromkosten beim Laden von Elektroautos hin. „Es geht darum, auch die Erstzulassung von Elektrofahrzeugen steuerlich zu begünstigen und sich dann natürlich auch Kostenthemen anzuschauen wie Strompreise, die beim Laden eine erhebliche Rolle spielen.“

Neben den Vorschlägen für neue Prämienmodelle kritisiert VW auch die fehlende Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks bei der Produktion von Elektroautos in Deutschland. Frankreich ist in diesem Bereich bereits einen Schritt weiter. Dort wird die staatliche Förderung von E-Autos an den CO2-Ausstoß geknüpft, was vor allem auf Importe aus China abzielt. Ein solches Modell könnte laut Experten auch für Deutschland eine Lösung sein, um die heimische Produktion zu stärken und gleichzeitig nachhaltige Mobilität zu fördern.

Robert Habeck macht deutlich: Keine alten Debatten

Vor dem Autogipfel, zu dem Vertreter der Automobilindustrie sowie Gewerkschaften eingeladen waren, wurde erwartet, dass Wirtschaftsminister Habeck klare Positionen bezieht. Er hat bereits signalisiert, dass es bei den Gesprächen nicht um „Debatten von vorgestern“ gehen werde, sondern um konkrete Lösungsansätze für die Zukunft.


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„Strohfeuer“ hätten nur den Effekt, dass der Markt kurzfristig hochgepumpt werde und danach möglicherweise wieder zusammensacke, sagte Habeck. Es gehe aber um langfristige Planbarkeit. Dazu habe es Übereinstimmung in der Runde gegeben. „Unter der Bedingung haben wir über verschiedene Möglichkeiten gesprochen.“ 

Die Aussagen des Grünen-Politikers zu „Strohfeuern“ dürften auf Vorschläge zum Beispiel aus der SPD zielen. SPD-Wirtschaftspolitiker schlagen eine neue „Abwrackprämie 2.0“ vor. Wer seinen Verbrenner „abwrackt“ und ein neues E-Auto kauft, soll einen Bonus von 6.000 Euro bekommen. Für den Kauf eines gebrauchten E-Autos soll es dann 3.000 Euro geben. Die Maßnahmen, die vielleicht kämen, sollten immer rückwirkend gelten, so Habeck. Die Botschaft: Potenzielle Käufer von E-Autos sollen sich nicht zurückhalten. Die Bundesregierung werde nun beraten, sagte der Minister. Konkrete mögliche Fördermaßnahmen nannte Habeck nicht. Der ohnehin stattfindende regelmäßige Dialog mit der Branche werde fortgesetzt. 

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