Auch im VW-Werk Hannover geht die Angst um.
Nach der Ankündigung, eventuell Werke schließen zu wollen und Mitarbeiter zu entlassen, ist auch bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Stöcken die Welt eine andere. Aber auch hier gibt sich der Betriebsrat angriffslustig.
VW: Widerstand in Hannover
Der Betriebsrat des Autobauers Volkswagen Nutzfahrzeuge befürchtet einem Zeitungsbericht zufolge am Standort Hannover größere Einschnitte als bisher bekannt – und will sie unbedingt verhindern. „Überraschen würde mich so ein Ansinnen inzwischen nicht mehr, dafür ist zuletzt einfach zu viel passiert“, sagte Hannover-Betriebsratschef Stavros Christidis der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ am Donnerstag (17. September). „Aber ich sage auch ganz deutlich: Das machen wir nicht mit. Stöcken ist unser Werk – wir werden diesen Standort verteidigen.“
Volkswagen Nutzfahrzeuge hatte 2020 mit dem Betriebsrat vereinbart, das Personal in Hannover bis 2029 von einst 15.000 auf gut 10.000 Mitarbeiter zu reduzieren – ohne Entlassungen, indem frei werdende Stellen nicht besetzt werden. Rund 3.000 Stellen sind bereits weggefallen.
VW-Werk Hannover nicht ausgelastet
Anfang September hatte Volkswagen angekündigt, den Sparkurs bei der Kernmarke VW zu verschärfen. Betriebsbedingte Kündigungen und auch Werksschließungen werden nicht länger ausgeschlossen. Mehrere Tarifvereinbarungen wurden gekündigt, darunter auch die Beschäftigungsgarantie bis 2029.
Christidis sagte der Zeitung: „Damit sich ein Standort in Deutschland rechnet, muss er voll ausgelastet sein.“ Er warnte vor schwierigen Zeiten, sollte es keine bessere Auslastung des Werks geben. Der Betriebsrat betonte: „Wenn der Konzern erstmals deutsche Werke infrage stellt, muss man das schon ernst nehmen. Dazu darf es unter keinen Umständen kommen.“
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Fakt ist: Das Werk in Stöcken, wo VW den Multivan und den ID.Buzz baut, ist längst nicht ausgelastet. Dass es zu den Schließkandidaten gehören könnte, halten die meisten Experten dennoch für unwahrscheinlich. Auch, weil der Konzern zuletzt so viel Geld in das Werk investiert hatte. Und es den „Niedersachsen-Bonus“ hat. (dpa/red)