In der Schweiz ist offenbar ein VW gesichtet worden, der dort gar nicht unterwegs sein dürfte.
VW verkauft dieses Modell nicht in Europa – ganz im Gegenteil: Der Konzern bemüht sich darum, dass er nicht auf unsere Straßen kommt.
VW ID.6 in der Schweiz gesehen
Es geht um den VW ID.6. Ein reines China-Auto. Nur für den chinesischen Markt. Das Newsportal „20 Minuten“ schreibt, dass der VW jetzt aber in Zürich gesehen wurde. Und liefert dazu auch ein „Beweisfoto“. Eine Auto-Journalistin bestätigte dem Portal, dass es sich tatsächlich um einen ID.6 handelt.
Das dürfte VW gar nicht gefallen. Denn der Konzern will nachweislich nicht, dass sein China-Auto auch in Europa herumfährt. Das zeigte zuletzt auch ein Fall aus Deutschland. Ein Händler hatte von einem chinesischen VW-Partner 22 ID.6 für den deutschen Markt gekauft und anschließend zum Verkauf angeboten. VW bekam davon Wind und peitschte beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf durch.
Dabei ging es ums Markenrecht, bei dem es wiederum auch um Design-Fragen geht. Der Volkswagen Konzern hat demnach das ausschließliche Recht, für seine Autos eine bestimmte Ästhetik zu nutzen. Deshalb darf der Händler den – vergleichsweise günstigen – ID.6 mit dem VW-Logo in Deutschland nicht verkaufen, wenn Volkswagen das nicht will. Die Auto-Expertin glaubt, dass VW unter anderem eine Kannibalisierung eigener Modelle, wie dem ID.4 und dem ID.7, fürchtet. Die 22 China-Volkswagen sollen Berichten zufolge verschrottet werden. (Hier liest du mehr dazu!)
VW ID.6: Wie reagiert der Konzern?
Und, was ist mit dem ID.6 aus der Schweiz? Laut „20 Minuten“ gehört er zu einem Limousinen-Service aus Zürich. Der Besitzer sagte, dass er zwar wisse, dass es sich um einen China-Wagen handelt. Aber nicht, dass es ihn auf dem hiesigen Markt nicht geben dürfe. „Bis jetzt wurde ich noch nie darauf angesprochen, dass dieses Auto irgendwie außergewöhnlich sein soll“, sagte er dem Newsportal.
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Der Händler wollte sich nicht konkret zum ID.6-Verkauf äußern. Nur so viel: „Aufgrund der prekären Situation zu diesen Fahrzeugen und der Vorgehensweise seitens Volkswagen möchten wir in diesem Fall keine weiteren Angriffsflächen bieten.“ Ob und wie VW selbst auf die „Sichtung“ in Zürich reagiert, blieb zunächst offen. Womöglich droht auch ihm jetzt die Schrottpresse.